Bäuerchen machen
Luft im Bauch fühlt sich seltsam an: es zwickt, kneift und manchmal krampft es auch. Mit einem Bäuerchen wird euer Baby die überflüssige Luft wieder los.
Bei Erwachsenen geradezu verpönt, bei Babys wird es nach einer Mahlzeit sehnlich erwartet: das Bäuerchen. Doch warum ist Bäuerchen machen so wichtig? Besonders in den ersten Lebensmonaten, wenn Muttermilch oder Milchnahrung den Großteil der Ernährung eures Babys ausmachen, ist das Bäuerchen notwendig. Es hilft eurem Kind, die beim Trinken in den Magen gelangte Luft wieder aus dem Bäuchlein herauszubekommen. Damit kann verhindert werden, dass euer Baby einen geblähten Magen bekommt – oder sich die Milch plötzlich einen Weg zurück nach oben bahnt.
Müssen Babys Bäuerchen machen
Ein Bäuerchen zu machen ist für Babys kein Muss! Es ist vor allem dann nötig, wenn euer Baby beim Trinken Luft geschluckt hat.
Das passiert zum Beispiel, wenn euer Baby hastig trinkt, sich verschluckt und die Brust oder Flasche beim Trinken häufig loslässt. Kinder, die ihre Milch in der Flasche bekommen, schlucken in der Regel viel mehr Luft als Stillkinder, und haben ein Bäuerchen somit meist nötiger. Aber auch bei Stillkindern kann – besonders bei hastigem Trinken – Luft ins Bäuchlein gelangen.
Ihr seid nicht sicher, ob euer Baby Luft im Bauch hat? Auch hier gibt es keinen Grund zur Sorge! Das wichtigste ist, dass euer Baby keine Bauchschmerzen hat und zufrieden wirkt. Hat euer Baby fünf bis zehn Minuten nach der Flasche oder dem Stillen noch nicht aufgestoßen, wird es wahrscheinlich auch nicht mehr passieren.
Es wird empfohlen besonders in den ersten Lebensmonaten auf ein Bäuerchen zu achten – wenn euer Baby älter wird, sein Verdauungssystem reift und es beginnt Brei zu essen, muss das Bäuerchen seltener und zuletzt gar nicht mehr gemacht werden.
Bäuerchen machen: Tipps und Tricks für ein zufriedenes Baby
- Aufrechte Haltung: Damit euer Baby Bäuerchen machen kann, ist eine aufrechte Haltung, bei der der Rücken des Babys möglichst gestreckt ist, meist die beste. So ist die Speiseröhre nämlich schön gerade und die geschluckte Luft findet ihren Weg wieder nach draußen. Und wenn das nicht klappt? Kein Grund zur Beunruhigung…
- Richtige Bäuerchen Position finden: …denn mit dem Bäuerchen klappt es in der richtigen Position am besten. Testet aus, in welcher Haltung euer Baby am besten aufstoßen kann. Die besten Positionen zum Bäuerchen machen zählen wir weiter unten auf!
- Trinkpausen für Bäuerchen nutzen: Wenn euer Baby eine Trinkpause einlegt oder die Mama die Brust wechselt, nutzt die Gelegenheit und helft euerem Baby beim Aufstoßen. So wird es die geschluckte Luft sofort wieder los!
- Mit gewölbter Hand klopfen: Sanftes Reiben, Streicheln und rhythmisches Klopfen mit gewölbten Handinnenflächen kann euer Baby beim Bäuerchen machen unterstützen.
- Aufstoßen durch Bewegung unterstützen: Ein wenig Bewegung kann beim Bäuerchen machen helfen. Wiegt euer Baby sanft hin und her oder setzt euch mit ihm in einen Schaukelstuhl.
- Geduldig sein und nichts erzwingen: Manche Babys brauchen etwas länger, um ein Bäuerchen zu machen. Lasst euch bestenfalls so viel Zeit für die Mahlzeit, wie ihr benötigt. Ist nach 5 bis 10 Minuten nichts passiert, könnt ihr davon ausgehen, dass auch kein Bäuerchen mehr kommt. Das ist kein Problem – Hauptsache, euer Baby ist zufrieden und hat keine Bauchschmerzen.
Wie Bäuerchen machen? Die besten Bäuerchen Positionen
Nicht jedes Baby kann in jeder Position gleichgut Bäuerchen machen. Hier findet ihr die besten Bäuerchen Positionen. Wir zeigen euch, wie Bäuerchen machen am einfachsten geht!
- Über die Schulter legen: Das Baby wird aufrecht gehalten, so dass sein Kinn auf der Schulter von Mama oder Papa abliegt – an dieser Stelle habt ihr bestenfalls auch das Spucktuch. Der Rücken wird mit einer Hand abgestützt, während ihn die andere Hand sanft reibt.
- Aufrecht auf den Schoß setzen: Das Baby sitzt auf dem Knie von Mama oder Papa und wird leicht nach vorne geneigt. Achtet darauf, das Köpfchen gut zu stützen. Hierfür einfach die Handfläche auf die Brust des Babys legen und gleichzeitig vorsichtig das Kinn halten. Dann mit der anderen Hand den Rücken sanft streicheln und klopfen.
- Mit dem Bauch nach unten: Manchen Babys gefällt es besser, mit dem Bauch nach unten Bäuerchen zu machen. Dafür könnt ihr das Baby entweder in die Flieger-Position bringen oder bäuchlings quer auf den Schoß legen. Der Kopf sollte dabei höher sein als die Brust.
Baby hat Luft im Bauch: So gelangt beim Fläschchen geben weniger Luft in den Bauch eures Babys
- Prüfe, ob die Fließgeschwindigkeit der Milch nicht zu hoch ist. Bei umgedrehtem Fläschchen sollte sie nur langsam heraus tropfen, nicht richtig fließen.
- Halte das Fläschchen gut geneigt, damit der Sauger immer voller Milch ist.
- Versuche, beim Zubereiten der Flasche möglichst wenig Schaum zu produzieren. Empfindliche Babys mögen ihre Milch nicht so gerne geschüttelt, sondern lieber gerührt (das geht gut mit einer Gabel).
Baby für Bäuerchen wecken?
Schläft euer Kind nach einer nächtlichen Milchmahlzeit seelenruhig und friedlich weiter, müsst ihr es keinesfalls für ein Bäuerchen nach dem Stillen wecken. Lasst es einfach weiterschlafen. Beginnt euer Baby aber nach dem Trinken unruhig zu werden und sich zu winden, oder leidet es unter einem starken Reflux, kann es sinnvoll sein, das Baby nochmals hochzunehmen und ihm beim Aufstoßen zu helfen.