
Wie lange brauchen Babys welche Milch?
Pre Nahrung, 1er, 2er oder 3er - welche Milchnahrung ist wann die beste für dein Kind? Wir erklären, wie lange Babys welche Milch brauchen und was die Unterschiede sind.
Wichtiger Hinweis zur Ernährung deines Babys
Stillen ist immer das Beste für dein Baby.
Nach der Geburt empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den ersten sechs Monaten ausschließlich zu stillen und anschließend Beikost einzuführen.
Auch während der Einführung der Beikost und darüber hinaus – bis ins Alter von zwei Jahren – empfiehlt die WHO weiterhin Stillen nach Bedarf. Aber was, wenn es mit dem Stillen mal nicht klappt oder du nicht mehr stillen möchtest und daher auf der Suche nach einer geeigneten Alternative für dein Baby bist? In diesen Situationen stellt Säuglingsanfangsnahrung eine Alternative dar. Sie ist auf die Ernährungsbedürfnisse deines Babys von der Geburt an abgestimmt und wird auch von der WHO als Muttermilchersatznahrung empfohlen. Sollte Stillen nicht oder nicht voll möglich sein, solltest du dir zu diesem Thema am besten von deiner Hebamme oder deinem Kinderarzt / deiner Kinderärztin Rat einholen.
Inhalt
- Wie lange brauchen Babys Milch im Allgemeinen?
- Welche Milchnahrungen gibt es?
- Pre Nahrung: von Geburt an oder zum Zufüttern
- 1er Milch: wenn Pre nicht (mehr) ausreicht
- 2er Milch: Folgemilch für Babys nach dem 6. Monat
- HA-Nahrung: hydrolysierte Milch ist leichter verdaulich
- Häufige Fragen rund um Milchnahrung
Wie lange brauchen Babys Milch im Allgemeinen?
Babys benötigen in den ersten sechs Monaten ihres Lebens ausschließlich Milch.
Die beste Milch ist die Muttermilch, daher ist Stillen das Beste für dein Baby. Doch nicht jede Mutter kann oder möchte stillen; und wenn ein Säugling nicht gestillt werden kann, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Säuglingsmilchnahrung als Alternative. Zwischen dem fünften und siebten Monat können erste Breimahlzeiten langsam in die Ernährung deines Babys eingeführt werden, doch die Milch bleibt weiterhin ein wichtiger Bestandteil.
Wenn nicht gestillt werden kann, stellt sich für viele Eltern die Frage. Welche Milchnahrung ist wann die beste? Wir erklären in den folgenden Abschnitten, wie lange Babys welche Milch brauchen und worin die Unterschiede liegen.

Welche Milchnahrungen gibt es?
Grundsätzlich gibt es zwei Gruppen von Milchnahrungen für Säuglinge:
- Anfangsmilchen der Stufe Pre und 1
- Folgemilchen der Stufe 2 und 3
Die Zusammensetzung der Säuglingsmilchnahrung, auch Babynahrung/Babymilch genannt, nimmt sich in der Nährstoffzusammensetzung die Muttermilch zum Vorbild. Im Anschluss an die Folgemilchen gibt es die Junior Milchgetränke für Kleinkinder. Darüber hinaus gibt es für empfindliche Babys noch HA-Nahrung sowie Spezialnahrungen für Babys mit Reflux, Koliken oder einer Kuhmilchallergie.

Pre-Nahrung: von Geburt an oder zum Zufüttern

Pre-Nahrung ist eine Anfangsmilch und von Geburt an für dein Baby geeignet. Pre-Nahrung kann auch zum Zufüttern zur Muttermilch verwendet werden, Expert:innen sprechen dann von einer sogenannten Zwiemilch-Ernährung.

Alter deines Babys | Durchschnittliche Trinkmenge (ml/Tag) |
---|---|
1. Monat | 350 - 675 |
2. Monat | 825 |
3+4. Monat | 1000 |
5. Monat | 940 |
6. Monat | 705 |
Welche Zutaten hat eine Pre-Milch?
Eine Pre Säuglingsmilchnahrung besteht im Wesentlichen aus Milchbestandteilen (Magermilchpulver oder Molkeneiweiß), dem Kohlenhydrat Laktose, pflanzlichen Ölen sowie Vitaminen und Mineralstoffen. Dazu gehören unter anderem Vitamin A, Vitamin D, Vitamin E, Vitamin C, verschiedene B-Vitamine, Calcium, Eisen, Jod und Zink. Zudem beinhaltet eine Pre Säuglingsmilchnahrung mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie Linolsäure (Omega 6) bzw. alpha-Linolensäure und Docosahexaensäure (DHA / Omega 3).
Für eine optimale Versorgung der Babys wird die Zusammensetzung der Milchnahrung vom Gesetzgeber in der DELEGIERTEN VERORDNUNG (EU) 2016/127 für Säuglingsanfangs- und Folgenahrung geregelt.
Die Zusammensetzung kann zwischen den Herstellern variieren, da neben den gesetzlichen Mindestanforderungen optionale Zutaten wie zum Beispiel HMO erlaubt sind.
1er Milch: wenn Pre nicht (mehr) ausreicht

1er-Milch ist eine Anfangsmilch und von Geburt an für dein Baby geeignet. Sie kann als alleinige Nahrung gefüttert werden.

Alter deines Babys | Durchschnittliche Trinkmenge (ml/Tag) |
---|---|
1. Monat | 350 - 675 |
2. Monat | 825 |
3+4. Monat | 1000 |
5. Monat | 940 |
6. Monat | 705 |
Welche Zutaten hat eine 1er-Milch?
Eine Säuglingsmilchnahrung der Stufe 1 besteht im Wesentlichen aus Milchbestandteilen (Magermilchpulver oder Molkeneiweiß), dem Kohlenhydrat Laktose, pflanzlichen Ölen sowie Vitaminen und Mineralstoffen. Dazu gehören unter anderem Vitamin A, Vitamin D, Vitamin E, Vitamin C, verschiedene B-Vitamine, Calcium, Eisen, Jod und Zink. Zudem beinhaltet eine Pre Säuglingsmilchnahrung mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie Linolsäure (Omega 6) bzw. alpha-Linolensäure und Docosahexaensäure (DHA / Omega 3).
Für eine optimale Versorgung der Babys wird die Zusammensetzung der Milchnahrung vom Gesetzgeber in der DELEGIERTEN VERORDNUNG (EU) 2016/127 für Säuglingsanfangs- und Folgenahrung geregelt genau geregelt.
Die Zusammensetzung kann zwischen den Herstellern variieren, da neben den gesetzlichen Mindestanforderungen optionale Zutaten wie zum Beispiel HMO erlaubt sind.

2er-Milch: Folgemilch für Babys nach dem 6. Monat

2-er Milch ist eine Folgemilch, daher solltest du gleichzeitig zur Folgemilch auch Beikost einführen.
Expert:innen empfehlen eine Folgemilch mit möglichst niedrigem Proteingehalt. Hier findest du alle Fakten & Informationen zum Thema Zusammensetzung von Folgemilch
Beispiele für 2er-Milchnahrungen sind unsere BEBA 2 oder BEBA EXPERT HA 2.

Warum empfehlen Expert:innen eine Folgemilch die weniger Protein enthält als die Anfangsmilch?
In der Muttermilch passt sich die Menge an Protein je nach Entwicklungsphase an die Bedürfnisse deines Babys an. Am Anfang enthält die Muttermilch mehr Protein, weil dein Baby in den ersten 4-6 Monaten schneller wächst. In den folgenden Monaten sinkt der Proteingehalt in der Muttermilch, weil dein Baby nicht mehr so schnell wächst und daher weniger Protein benötigt. Wissenschaftler:innen empfehlen daher eine Folgemilch zu füttern, die weniger Protein enthält als eine Anfangsmilch1. Das Protein sollte auch eine besonders hochwertige Qualität haben.
Alter deines Babys | Durchschnittliche Trinkmenge (ml/Tag) |
---|---|
nach dem 6. Monat | 235 - 470 |
8. Monat | 235 - 470 |
ab dem 9. Monat | 235 - 470 |
Welche Zutaten hat eine 2er-Milch?
Eine Folgemilch der Stufe 2 enthält im Wesentlichen Milchbestandteilen (Magermilchpulver oder Molkeneiweiß), dem Kohlenhydrat Laktose, pflanzlichen Ölen, Vitaminen und Mineralstoffen dazu gehören unter anderem Vitamin A, Vitamin D, Vitamin E, Vitamin C, verschiedene B-Vitamine, Calcium, Eisen, Jod und Zink. Seit einigen Jahren müssen alle Anfangs- und Folgemilchen Omega-3 (DHA) enthalten.
Im Vergleich zur Pre-Säuglingsmilch ist die Folgemilch in der Nährstoffzusammensetzung an den sich verändernden Bedarf der Babys angepasst. Die Folgemilch hat zum Beispiel einen höheren Eisengehalt, da der Eisenspeicher von Babys nach ca. 6 Monaten aufgebraucht ist.
Für eine optimale Versorgung der Babys wird die Zusammensetzung der Folgemilchnahrung vom Gesetzgeber in der DELEGIERTEN VERORDNUNG (EU) 2016/127 für Säuglingsanfangs- und Folgenahrung geregelt.
Die Zusammensetzung kann zwischen den Herstellern variieren, da neben den gesetzlichen Mindestanforderungen optionale Zutaten wie zum Beispiel HMO erlaubt sind.

3er-Milch: Babymilch ab dem 10. Monat

Ab dem zehnten Monat kann die 3-er Nahrung gefüttert werden. Sie empfiehlt sich im Anschluss an die 2er-Nahrung.
Expert:innen empfehlen eine Folgemilch mit möglichst niedrigem Proteingehalt. Beispiele sind BEBA 3 oder BEBA EXPERT HA 3.

Alter deines Babys | Durchschnittliche Trinkmenge (ml/Tag) |
---|---|
ab dem 10. Monat | 235 - 470 |
Welche Zutaten hat eine 3er-Milch?
Eine Folgemilch der Stufe 3 enthält im Wesentlichen Milchbestandteilen (Magermilchpulver oder Molkeneiweiß), dem Kohlenhydrat Laktose, pflanzlichen Ölen, Vitaminen und Mineralstoffen dazu gehören unter anderem Vitamin A, Vitamin D, Vitamin E, Vitamin C, verschiedene B-Vitamine, Calcium, Eisen, Jod und Zink. Seit einigen Jahren müssen alle Anfangs- und Folgemilchen Omega-3 (DHA) enthalten.
Im Vergleich zur Pre-Säuglingsmilch ist die Folgemilch in der Nährstoffzusammensetzung an den sich verändernden Bedarf der Babys angepasst. Die Folgemilch hat zum Beispiel einen höheren Eisengehalt, da der Eisenspeicher von Babys nach ca. 6 Monaten aufgebraucht ist.
Für eine optimale Versorgung der Babys wird die Zusammensetzung der Folgemilchnahrung vom Gesetzgeber in der DELEGIERTEN VERORDNUNG (EU) 2016/127 für Säuglingsanfangs- und Folgenahrung geregelt.
Die Zusammensetzung kann zwischen den Herstellern variieren, da neben den gesetzlichen Mindestanforderungen optionale Zutaten wie zum Beispiel HMO erlaubt sind.
Milchgetränke für Kleinkinder: ab Vollendung des ersten Lebensjahrs

Milchgetränke für Kleinkinder sind speziell an die Ernährungsbedürfnisse von Kleinkindern angepasst. Es gibt sie in zwei Stufen: ab dem ersten und ab dem zweiten Lebensjahr. Expert:innen empfehlen für Kinder ab dem ersten Lebensjahr täglich etwa 300ml Milch.
Welche Zutaten hat ein Milchgetränk für Kleinkinder?
Ein Milchgetränk für Kleinkinder enthält im Wesentlichen Milchbestandteile wie Vollmilch- oder Magermilchpulver, pflanzliche Öle, Kohlenhydrate wie Laktose, Vitamine und Mineralstoffe dazu gehören unter anderem Folsäure und verschiedene B Vitamine wie Vitamin B 12 und B2 (Riboflavin)sowie Calcium, Eisen und Jod.
Im Gegensatz zur Säuglingsmilchnahrung und Folgemilch ist das Kindergetränk auf den veränderten Nährstoffbedarf von Kleinkindern abgestimmt und enthält daher mehr Kohlenhydrate und weniger Protein. Je nach Produkt können zudem optionale Zutaten wie z.B. HMOs wie 2`-Fucossyllactose enthalten sein.

HA-Nahrung: hydrolysierte Milch ist leichter verdaulich
Hast du gewusst? HA ist die Abkürzung für hydrolysierte Anfangsnahrung/Anschlussnahrung, bei der die Eiweißbestandteile der Kuhmilch schonend in kleine Teilstücke gespalten werden. In der Fachsprache spricht man von hydrolysiertem Protein (Eiweiß) oder dem so genannten Hydrolysat. Die hydrolysierten Eiweiße in Anfangs- und Folgenahrung sind identisch. Es wird diskutiert, dass sich durch die Aufspaltung des Proteins die Möglichkeit verringert, dass das Milcheiweiß als Fremdeiweiß erkannt wird. Und Studienergebnisse zeigen, dass hydrolysiertes Eiweiß leichter verdaulich ist und daher das Verdauungssystem weniger belastet6.
HA- Anfangsnahrung der Stufe Pre und 1
Alter deines Babys | Durchschnittliche Trinkmenge (ml/Tag) |
---|---|
1. Monat | 350 - 675 |
2. Monat | 825 |
3+4. Monat | 1000 |
5. Monat | 940 |
6. Monat | 705 |
Nach dem 4. Monat kannst du in Absprache mit der Kinderärztin/ dem Kinderarzt mit der Fütterung von Gläschen und Breien beginnen. Mit jeder Beikostmahlzeit sollte ein Fläschchen entfallen.
HA -Anschlussnahrung der Stufe 2 und Stufe 3
HA Nahrung der Stufe 2 und der Stufe 3 ist auf die besonderen Ernährungsbedürfnisse von Babys nach dem 6. Monat bzw. ab dem 10. Monat abgestimmt, wenn angemessene Beikost gegeben wird.
Alter deines Babys | Durchschnittliche Trinkmenge (ml/Tag) |
---|---|
nach dem 6. Monat | 235 - 470 |
8. Monat | 235 - 470 |
ab dem 9. Monat | 235 - 470 |
Spezialnahrungen für Babys

Neben den vorgestellten Milchnahrungen gibt es noch Spezialnahrungen für Babys wie z. B. die Frühgeborenennahrung, die Comfort-Nahrung und die AR (Anti-Reflux)-Milchnahrung:
Warum gibt man Spezialnahrung?
- Frühgeborenennahrung: für Frühgeborene und Säuglinge mit niedrigem Geburtsgewicht
- AR (Anti-Reflux)-Milch: wenn dein Kind oft spuckt oder aufstößt, von Geburt an geeignet
- Comfort-Nahrung: bei parallel auftretenden Verdauungsproblemen, wie z.B. Koliken, Blähungen und/oder Verstopfungen, von Geburt an geeignet
- Spezialnahrungen sollten stets nur in Absprache mit einer Kinderärztin/ einem Kinderarzt gefüttert werden.
Ab wann gibt man Spezialnahrung?
Spezialnahrungen können in der Regel ab Geburt gegeben werden. Sie sollten stets nur in Absprache mit einem einer Kinderärztin/ einem Kinderarzt gefüttert werden.
Wie stellt man auf Spezialnahrung um?
Damit sich der sensible Verdauungstrakt deines Babys langsam an die neue Nahrung gewöhnen kann, empfiehlt sich eine schrittweise Umstellung. Ersetze daher täglich nur eine Flasche der bisherigen Säuglingsmilch durch eine neue Babymilch.
Wie lange gibt man Spezialnahrung?
Deine Hebamme oder Kinderärztin/ Kinderarzt kennt dein Baby am besten und können dir eine Empfehlung geben, wie lange du die Spezialnahrung füttern solltest. Auf den Verpackungen der Nahrungen findest du zusätzliche Informationen zur Verwendung.
Wie dosiert man Spezialnahrung?
Die Dosierung und die Dauer der Anwendung von Spezialnahrungen sollte in Absprache mit der Kinderärztin oder dem Kinderarzt festgelegt werden. Zusätzlich findest du auf den Verpackungen der Nahrungen Informationen zur Dosierung und Trinkmenge.
Häufige Fragen rund um Milchnahrung
Was ist der Unterschied zwischen Pre und Folgemilch?
Pre-Milch ist für Babys von Geburt an bis zum Ende des sechsten Monat geeignet. Die Pre-Milch deckt den Energie- und Nährstoffbedarf eines Babys in den ersten Lebensmonaten einschließlich des Bedarfs an Proteinen, Kohlenhydraten, Fetten, Vitaminen und Mineralstoffen.
Folgemilch ist für Babys nach dem sechsten Monat geeignet und sollte in Kombination mit Beikost gegeben werden. Falls erforderlich und in Absprache mit der Kinderärztin oder dem Kinderarzt kann Folgemilch als Teil der Mischkost auch bereits zu einem früheren Zeitpunkt gefüttert werden.
Expert:innen empfehlen nach dem 6. Monat auf eine Folgemilch umzustellen, denn Folgemilch enthält weniger Protein und eine höhere Menge an Eisen und anderen Nährstoffen, die für das gesunde Wachstum und die Entwicklung des Babys nach dem 6. Monat wichtig sind1.
Wie lange ist Pre-Milch bei Zimmertemperatur haltbar?
Wird die zubereitet Pre-Milch bei Zimmertemperatur (oder im Kühlschrank) längere Zeit aufbewahrt, können sich Bakterien bilden, die dem Immunsystem deines Babys schaden. Daher sollte die Pre-Milch immer frisch zubereitet werden! Übriggebliebene Babymilch darf nicht aufbewahrt werden, um sie zu einem späteren Zeitpunkt zu füttern.
Wie lange kann ich meinem Baby nachts Pre-Milch geben?
Wie lange ein Baby nachts gefüttert werden sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. dem Alter deines Babys, seinem Gewicht und seinen individuellen Ernährungsbedürfnissen.
In den ersten Lebensmonaten ist der Magen deines Babys noch sehr klein. Für eine gesunde Entwicklung benötigt es daher viele kleine Mahlzeiten, auch in der Nacht. Die meisten Babys werden nachts alle 2-4 Stunden gefüttert. Ab dem Alter von 6 Monaten und mit der Einführung der Beikost, können manche Babys nachts auch ohne eine Milchmahlzeit durchschlafen.
Wenn du dir unsicher bist, wie lange du deinem Baby Pre-Milch nachts füttern solltest, empfiehlt es sich, mit deiner Kinderärztin/ deinem Kinderarzt oder deiner Hebamme zu sprechen, denn sie kennen dein Baby am besten.
Wann sollte ich Folgemilch einführen?
Folgemilch eignet sich ab einem Alter nach dem 6. Monat und sollte in Kombination mit der Beikost gefüttert werden. Falls erforderlich und in Absprache mit der Kinderärztin/ dem Kinderarzt kann Folgemilch als Teil der Mischkost auch bereits zu einem früheren Zeitpunkt gegeben werden.
Was genau in einer Folgemilch enthalten ist und wann Expert:innen eine Folgemilch empfehlen, kannst du in unserem Folgemilch Artikel nachlesen.
Wie lange ist Folgemilch bei Zimmertemperatur haltbar?
Die Folgemilch sollte immer frisch und nach Anleitung zubereitet werden! Übriggebliebene Babymilch darf nicht aufbewahrt werden, um sie zu einem späteren Zeitpunkt zu füttern.
Welche Milch nach dem Abstillen?
Wenn du dein Baby nicht stillst oder mit dem Stillen vor seinem ersten Geburtstag aufgehört hast, braucht es zusätzlich zur Beikost entsprechende Milchnahrung. Die Anfangsmilch kannst du deinem Baby in den ersten 6 Monaten und darüber hinaus füttern. Bei der Folgemilch kannst du dich an den Altersangaben von 2er- und 3er-Milchnahrungen orientieren. In einigen unserer Ratgeber-Artikel setzen wir unser näher mit dem Thema Abstillen auseinander. Ist dein Kind schon über ein Jahr alt, ist eine JUNIOR-Milch eine gute Alternative zur Milch.
Macht die Milchnahrung mein Baby dick?
Nein, Anfangsmilch oder Folgemilch macht nicht dick, solange diese entsprechend den Empfehlungen auf der Verpackung gefüttert werden.
Wissenschaftler:innen haben herausgefunden, dass der niedrige Proteingehalt in der reifen Muttermilch das Risiko für späteres Übergewicht senkt.
Die Ernährungskommission1 empfiehlt daher, für nicht gestillte Säuglinge ein Stufenkonzept, d.h. die Folgemilch sollte im Vergleich zur Anfangsmilch einen niedrigeren Proteingehalt haben. Die Empfehlung der Experten:innen basiert auf dem Vorbild der Muttermilch, denn diese enthält mit zunehmendem Alter des Babys immer weniger Protein1.
Macht die Stärke in der Milch dick?
Auch hier gilt, solange du dich an die Empfehlungen auf den Verpackungen orientierst, macht Stärke nicht dick. Aber, Muttermilch enthält keine Stärke und Babys werden auch ohne Stärke satt3. Denn auch in Muttermilch ist die Laktose das einzige Kohlenhydrat.
Kann man Säuglingsmilchnahrung auch selbst herstellen?
Wenn nicht gestillt werden kann, dann empfiehlt die WHO (Weltgesundheitsorganisation) und die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) Säuglingsmilchnahrungen für Säuglinge und Kleinkinder.
Selbst hergestellte Babymilch birgt viele Risiken, wie unzureichende Nährstoffzusammensetzung, Kontamination durch Keime oder Bakterien, falsche Zubereitung und die Gefahr von Allergenen Substanzen.
Säuglingsmilchnahrungen werden nach wissenschaftlichen Erkenntnissen entwickelt, ihre Zusammensetzung ist vom Gesetzgeber streng geregelt (in der DELEGIERTEN VERORDNUNG (EU) 2016/127 für Säuglingsanfangs- und Folgenahrung) und sie unterliegen strengen Qualitätskontrollen.
Bitte wende dich an deinen Kinderarzt/ deine Kinderärztin oder deine Hebamme, um die optimalste und sicherste Ernährung für dein Baby zu finden.
Wie lange brauchen Babys Milch?
Nach der Geburt empfiehlt die WHO in den ersten sechs Monaten ausschließlich zu stillen. Zwischen dem fünften und siebten Monat kannst du dann mit dem Zufüttern der Beikost beginnen und die Milchnahrung somit langsam reduzieren. Denke daran, dass der Zeitpunkt, zur Einführung der Beikost von Baby zu Baby verschieden ist – achte daher auf die individuellen Signale deines Kleinen.
Wieviel Milch braucht ein Baby neben Beikost?
Die Menge an Milch, die dein Baby neben Beikost benötigt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Alter deines Babys, seinem Gewicht und seinen individuellen Ernährungsbedürfnissen.
In den ersten sechs Lebensmonaten sollte Milch die Hauptnahrungsquelle für dein Baby sein. Zwischen dem fünften und siebten Monat kannst du dann mit dem Zufüttern der Beikost beginnen, während die Milchmenge allmählich reduziert wird.
Expert:innen empfehlen in Kombination mit der Beikost zwischen dem 6. und 12. Monat ca. 235-705 ml Milch pro Tag, um sicherzustellen, dass Babys genug Nährstoffe erhalten.
Wenn du das Gefühl hast dein Baby trinkt zu viel oder zu wenig Milch wende dich bitte an deinen Kinderarzt / deine Kinderärztin oder deine Hebamme, denn sie kennen dein Baby am besten.
Expert:innen empfehlen für Babys, die noch keine Beikost erhalten täglich ca. 1/6 des Körpergewichts an Milch zu trinken. Mit jeder Beikost sollte ein Fläschchen entfallen.
Gewicht des Kindes | Richtwert I Fläschchenmahlzeit pro Tag und Trinkmenge |
5 kg | 750 ml I 4 – 5 Flaschen x 120 ml |
6 kg | 900 ml I 6 Flaschen x 120 ml |
7 kg | 1050 ml I 7 Flaschen x 120 ml |
8 kg | 1200 ml I 8 Flaschen x 120 ml |
Hinweis: Die Trinkmenge kann individuell unterschiedlich sein. Die empfohlene Trinkmenge und Anzahl der Fläschchen sind Richtwerte. Nach dem 4. Monat kannst du in Absprache mit dem Kinderarzt / Kinderärztin mit der Fütterung von Gläschen und Breien beginnen. Mit jeder Beikostmahlzeit sollte ein Fläschchen entfallen.
Warum soll man nachts keine Milchfläschchen mehr für Kinder ab 1 Jahr geben?
Zahnärztinnen und Zahnärzte empfehlen, für Kinder ab 1 Jahr nachts kein Milchfläschchen mehr anzubieten, um das Risiko von Karies zu reduzieren. Denn Milch enthält von Natur aus Laktose (Milchzucker), die zusammen mit Bakterien im Mund Karies verursachen kann5.
In der Regel können Kinder ab 1 Jahr am Tag ausreichend Energie und Nährstoffe zu sich nehmen, so dass eine Milchmahlzeit in der Nacht nicht mehr benötigt wird.
Quelle
1 Stufenkonzepte bei Säuglingsmilchen - Stellungnahme der Ernährungskommission der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde e. V. (ÖGKJ). Borkhardt A, Wirth S; Monatsschrift Kinderheilkunde 2021
2 Stellungnahme der Ernährungskommissionen der ÖGKJ und DGKJ; Zufüttern zum Stillen bei reifen Neugeborenen in der ersten Lebenswoche und alimentäre Allergieprävention bei nichtgestillten Säuglingen; Monatsschrift Kinderheilkunde (2023) https://doi.org/10.1007/s00112-023-01725-7
3 Dr. rer. medic. Nina Ludwig (2020). Fragen zur Kinderernährung Lange satt und gut schlafen – was ist dran am Mythos Stärke?
Pädiatrie, 32 (2)
4 Alexy, U. (2008) Die Ernährung gesunder Kinder. Ernährungsumschau. 3/08. https://www.ernaehrungs-umschau.de/fileadmin/Ernaehrungs-Umschau/pdfs/p…
5 Anil, S., & Anand, P. S. (2017). Early Childhood Caries: Prevalence, Risk Factors, and Prevention. Frontiers in pediatrics, 5, 157. https://doi.org/10.3389/fped.2017.00157
6 Billeaud C et al (1990) Eur J clinical Nutrition 44: 577-583; Toila V (1992) JPGN 15: 297-301; Czerkies L (2018) Presentation on ESPGHAN Geneva; Exl BM (2000) Eur J Nutr (39): 145-156