Häufige Fragen an unsere Hebamme
Interview mit Daniela Lauer, Hebamme und Stillberaterin
Unsere Hebamme und Stillberaterin unterstützt Mütter und Schwangere in allen Fragen rund um die Themen Stillen, Schwangerschaft und Geburt. Du erreichst Daniela Lauer und ihr Team per E-Mail unter Hebamme@Babyandme.de Telefonisch steht sie dir montags von 14:00 bis 16:00 Uhr kostenfrei unter 0800-5893917 zur Verfügung.
Daniela Lauer arbeitet unabhängig von der Firma Nestlé Nutrition. Daher spiegeln ihre Empfehlungen nicht zwingend die Meinung der Firma Nestlé Nutrition wieder.
Mein Baby schläft beim Stillen immer ein, ist das normal?
Legt das Baby beim Stillen immer wieder ein Nickerchen ein, kann dies daran liegen, dass es die Brustwarze nicht gut fassen kann und daher die Milch nur spärlich fließt. Überprüfe, ob dein Baby richtig angelegt ist. Es sollte die Brustwarze und einen Teil des Warzenhofs in den Mund bekommen. Wichtig ist auch, dass dein Baby entspannt liegt und den Kopf nicht drehen muss. Auch der Zeitpunkt des Anlegens ist relevant: Lege dein Baby erst an die Brust, wenn es den Mund ganz weit öffnet und die Zunge nach vorne geschoben hat.
Wie lange soll mein Baby auf jeder Seite trinken?
Am Anfang kannst du die Stilldauer langsam steigern. Generell sollte dein Baby aber nicht länger als 25 Minuten pro Seite trinken. In der Regel hören Babys mit dem Trinken von alleine auf, indem sie die Brust loslassen. Stundenlanges Nuckeln ist nicht zu empfehlen, stattdessen lieber die Brust zu einem anderen Zeitpunkt erneut anbieten. Häufiges Anlegen vermehrt nämlich den Milchfluss.
Mein Kind hat nach der Stillmahlzeit Blähungen, was kann ich tun?
Das kindliche Verdauungssystem ist extrem sensibel und muss sich auf die Muttermilch und die Verdauungsarbeit erst nach und nach einstellen. Jedes Baby kann unterschiedlich empfindlich auf verschiedene Lebensmittel, die die Mutter in der Stillzeit isst, reagieren. Dazu können insbesondere Zwiebeln, Kohl und Hülsenfrüchte zählen. Das heißt aber nicht, dass du von vornherein auf alles verzichten müssen, das blähen könnte – probiere es einfach ab und zu aus. Da sich das Verdauungssystem deines Kindes entwickelt, kann es nämlich sein, dass Lebensmittel, die zu Beginn zu Blähungen geführt haben, nach einiger Zeit wunderbar vertragen werden.
Was kann ich tun, wenn ich das Gefühl habe, dass mein Baby zu wenig Milch bekommt?
Bei Wachstumsschüben kann der Hunger deines Babys plötzlich sprunghaft ansteigen. Die Natur ist darauf vorbereitet und passt die Milchmenge automatisch an den Appetit deines Babys an. Wenn du dein Baby häufiger anlegst und viel trinkst (am besten Stilltee, stilles Wasser und milde Säfte), regst du die Milchproduktion zusätzlich an. Durch einige pflanzliche Stoffe wie Bockshornklee oder Fenchel lässt sich die Milchbildung sanft und auf natürliche Weise unterstützen.
Was macht man bei Blähungen?
Bei akuten Blähungen kann eine Wärmeflasche oder eine Massage die Beschwerden lindern. Massiere den Bauch deines Babys im Uhrzeigersinn. Wickel dein Baby nur locker, damit das Bäuchlein nicht "eingezwickt" wird und ziehe lieber noch ein zusätzliches Höschen über. Bewährt hat sich auch, das Kind möglichst oft ohne Windel strampeln zu lassen.
Während der Stillmahlzeiten solltest du kleine Pausen einlegen. Nach dem Essen kannst du dein Baby an die Schulter legen und dabei leicht auf den Rücken klopfen, damit die geschluckte Luft entweichen kann.
Auch wenn dein Kind weint, solltest du selbst ruhig bleiben und gleich beruhigend reagieren, bevor es sich „einschreit“. Dein Baby wird deine innere Ruhe spüren und sich dann auch leichter selbst entspannen können. Linderung kann auch die so genannte Fliegerstellung bringen. Dabei liegt dein Baby mit dem Bauch auf deinem Unterarm und wird ein wenig herumgetragen. Falls die Beschwerden dauerhaft nicht besser werden, sprich bitte mit deiner Hebamme oder deinem Kinderarzt darüber.
Was mache ich bei einem Milchstau?
Ein Spannen in der Brust und harte, schmerzhafte Stellen deuten auf einen Milchstau hin. Er entsteht, wenn nicht alle Milchkanäle vollständig entleert werden, wodurch sich die Brust entzünden kann. Wichtig sind jetzt Bettruhe und Entspannung. Bei Milchstau können vor dem Anlegen feuchtwarme Kompressen Linderung bringen. Nach dem Stillen helfen kühle Umschläge. Dafür eine kühle, feuchte Mullwindel vorsichtig auf die entzündete Stelle legen. Auch Magerquark, der auf ein kleines Tuch aufgestrichen wird, kann kühlend wirken. Praktisch sind auch Kühlpads (mit Textilbezug).
Um Milchstau gar nicht erst entstehen zu lassen, sollte dein Baby öfter angelegt werden, denn sein Saugen bringt den Milchfluss besser in Gang als jede Pumpe. Falls die Beschwerden dauerhaft nicht besser werden, sprich bitte mit deiner Hebamme oder deinem Kinderarzt darüber.
Warum niest mein Baby nach dem Stillen? Muss ich mir deshalb Sorgen machen?
Niest dein Baby nach dem Stillen, ist dies kein Anzeichen für einen Schnupfen, sondern eine ganz normale Reaktion. Häufig tritt dieses Niesen nach dem Trinken auf. Grund dafür ist ein zu hastiges Trinken. Wenn dein Baby die ganze Milch auf einmal saugt, kommt es mit dem Schlucken nicht hinterher. Die Milch, die nicht direkt geschluckt wird, wandert sozusagen nach oben in die Nase – die hörbare Reaktion darauf ist das Niesen.
Zieht der Bauchnabel noch nach innen?
Ja, der Bauchnabel deines Babys zieht mit der Zeit noch nach innen. Manchmal aber erst nach bis zu sechs Wochen.
Der Bauchnabel meines Babys blutet immer noch ein bisschen. Ist das normal?
Auch das Nabelbluten ist kein Grund zur Sorge. Die meisten Bauchnabel bluten anfangs noch ein bisschen, das gibt sich aber mit der Zeit. Ungefähr nach sechs Wochen ist der Bauchnabel in den meisten Fällen nach innen gezogen und nässt dann auch nicht mehr. Falls das Bluten stärker werden sollte, frage deine Hebamme oder deinen Kinderarzt um Hilfe.
Mein Baby hat oft kalte Hände. Ist es krank?
Sehr viele Babys haben kühle Hände und Füße, das ist ganz normal. Gerade die Füßchen sollten stets warmgehalten werden, um Erkältungen vorzubeugen. Dazu eignen sich kleine Wollsocken hervorragend.