Baby-Junge schläft nachts in seinem Babybett

Schlaf- und Wachphasen deines Babys: Die Tabelle nach Alter

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9 min

Die ersten Monate mit deinem Baby sind magisch, aber der unvorhersehbare Schlafrhythmus sorgt oft für Unsicherheit. Unsere Schlaf- und Wachphasentabelle gibt dir Orientierungshilfe für jedes Alter.

Inhalt:

  1. Baby bis Kleinkind – Schlaf- und Wachphasentabelle
  2. Den Schlafrhythmus deines Babys verstehen
  3. Ab wann schlafen Babys nachts durch? Realistische Meilensteine
  4. Antworten auf 6 häufige Schlafprobleme bei Babys
  5. Welche Einschlafhilfen es für Babys gibt
  6. Fazit: Die ersten Monate sind oft die Schwierigsten
  7. Häufige Fragen zu Schlaf- und Wachphasen von Babys

Baby bis Kleinkind – Schlaf- und Wachphasentabelle

Unsere Schlaf- und Wachphasentabelle gibt dir einen Überblick über den durchschnittlichen Schlafbedarf von Babys nach Alter und die typischen Wachphasen deines Babys:

Alter des KindesWachphasen am StückGesamte Schlafphasen in Stunden pro TagAnzahl Schläfchen pro Tag
Neugeborene40-60 Min.16-196-7
1 Monat60-90 Min.15-185
2 Monate60-90 Min.15-184
3 Monate90-120 Min.15-164
4 Monate90-120 Min.14-163-4
5 Monate2-2,5 Std.14-163
6 Monate2-2,5 Std.14-15,52-3
7 Monate2,5-3 Std.14-15,52-3
8 Monate2,5-3 Std.14-15,52-3
9 Monate2,5-3 Std.14-152
10 Monate3-4 Std.14-152
11 Monate3-4 Std.14-152
12 Monate3-4 Std.13,5-142
12-18 Monate4-6 Std.11-141-2
18-24 Monate5-6 Std.10-131-2
2-3 Jahre6-8 Std.10-131

Die Wachphase beschreibet die Zeit, die dein kleiner Schatz z.B. zwischen zwei Schläfchen wach sein kann. Die typischen Wachzeiten deines Babys beinhalten natürlich auch die Kuschel-, Fütterungs- und Wickelzeiten.

Wichtiger Hinweis: Diese Tabelle soll dir nur als Orientierung dienen, denn jedes Baby ist ein kleines Wunder für sich. Die tatsächlichen Schlaf- und Wachzeiten deines Kindes können abweichen, und das ist absolut okay!

Den Schlafrhythmus deines Baby verstehen

Jedes Babyalter ist ein kleines Abenteuer und bringt neue Entwicklungen und damit auch einen neuen Schlafrhythmus mit sich. Wenn du verstehst, was in welcher Entwicklungsphase normal ist, kann dir das helfen, den Schlafrhythmus deines Babys und damit auch seine/ihre Bedürfnisse besser zu deuten. In diesem Abschnitt erfährst du, was dich bei den Schlafphasen nach Alter deines Babys erwartet.

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Die Entwicklung deines Babys. Entdecke in unserem Entwicklungskalender, die Meilensteine der Entwicklung deines Babys zum Kleinkind.

0-3 Monate: Die chaotische Anfangszeit des Babyschlafs

Wenn es ein Wort gibt, das den Schlaf eines Neugeborenen beschreibt, dann ist unvorhersehbar. Mach dir also keine Sorgen, denn in dieser Phase gibt es noch keinen festen Tag-Nacht-Rhythmus. Der Babyschlaf wird fast ausschließlich von Grundbedürfnissen wie Hunger und Nähe gesteuert. Der Babyschlaf ist im 3. Monat schon etwas regelmäßiger, hat aber nach wie vor keinen festen Rhythmus:

  • Was dich erwartet: Sehr kurze Wachphasen von durchschnittlich 40 bis 60 Minuten. Der Schlaf verteilt sich in vielen kleinen Etappen über 24 Stunden. Es ist normal, dass ein 2 Monate altes Baby oder 3 Monate altes Baby nachts genauso oft wach ist wie tagsüber.
  • Tipp: Achte auf die Müdigkeitszeichen deines Babys und nicht auf die Uhr. Flexibilität ist in dieser Phase dein bester Freund.

4-6 Monate: Erster Schlafrhythmus und die Schlafregression

Willkommen zur berühmten 4-Monats-Schlafregression!1 Aber keine Panik, das ist ein riesiger Entwicklungsschritt.

Was ist eine Schlafregression? Schlafregression beschreibt die Phase, in der sich das Schlafverhalten deines Babys vorübergehend verschlechtert. Plötzlich wacht dein Baby häufiger auf, schläft schwerer ein oder die Schläfchen werden kürzer. Der Grund: Das Gehirn deines Babys reift und der Schlafzyklus wird dem eines Erwachsenen ähnlicher. Während Neugeborene hauptsächlich im Tiefschlaf verbringen, entwickeln sich jetzt verschiedene Schlafphasen mit leichteren Übergängen. Das führt dazu, dass dein Baby zwischen den Zyklen leichter aufwacht.

Der Babyschlaf im 4. Monat, als auch der Babyschlaf im 5. Monat, sind stark von dieser Umstellung geprägt.

  • Was dich erwartet: Die Wachphasen werden länger (ca. 90 Minuten bis zu 2,5 Stunden). Die Nächte können wegen der Schlafregression vorübergehend unruhiger werden.
  • Tipp: Eine feste und beruhigende Abendroutine wird jetzt immer wichtiger. Sie signalisiert deinem Baby, dass es Zeit ist, zur Ruhe zu kommen und sich auf den Schlaf einzustellen.

7-10 Monate: Langsam weniger Schläfchen und mehr Routine

7-10 Monate: Langsam weniger Schläfchen und mehr Routine

Langsam kehrt etwas mehr Routine ein, denn im 7. Lebensmonat bis zum 10. Monat stabilisiert sich der Schlafrhythmus deines Babys etwas. Gleichzeitig ist dies eine Zeit großer Entwicklungsschübe (Krabbeln, Hochziehen) und oft auch der Beginn von Trennungsangst, was die Schlaf- und Wachphasen wieder stören kann (8- und 10-Monats-Regression).

  • Was dich erwartet: Wachphasen von 2,5 bis 4 Stunden. Dein Baby testet nachts vielleicht seine neuen motorischen Fähigkeiten im Bettchen aus und wird allgemein neugieriger.
  • Tipp: Bleibe konsequent bei der etablierten Routine. Das gibt deinem Baby die Sicherheit, die es braucht, um mit den neuen Eindrücken und Ängsten umzugehen.

11–15 Monate: Babyschlaf zwischen Trennungsangst und FOMO

1 Jahr altes Mädchen feiert ihren ersten Geburtstag

Der Schlaf eines 11 Monate alten Babys bis zu einem Alter von einem Jahr, ist mehr von einem stabilen Rhythmus – doch jetzt kommen neue Herausforderungen auf dich zu! Dein Kind versteht so viel mehr und hat oft die süße Angst, etwas Spannendes zu verpassen, auch FOMO genannt (fear of missing out). Der Widerstand gegen das Schlafen ist jetzt eher ein Zeichen für den wachsenden eigenen Willen und weniger ein Zeichen von fehlender Müdigkeit.

  • Was dich erwartet: Wachphasen von 3 bis 4, manchmal aber auch 6 Stunden. Das Einschlafen kann länger dauern, weil das Wachsein einfach spannender ist.
  • Tipp: Bleibe liebevoll, aber bestimmt. Klare Regeln und die gewohnte Routine helfen deinem Kind zu verstehen, dass Schlaf eine Notwendigkeit und keine Verhandlungssache ist.

15–24 Monate: Weniger Schläfchen am Tag

2 Jahre alter Junge feiert seinen zweiten Geburtstag

Jetzt steht der nächste große Meilenstein an: Der Übergang von mehreren Schläfchen am Tag zu nur noch einem langen Mittagsschlaf. Dieser Prozess kann ein paar Wochen oder Monate dauern und dein Kind etwas quengelig machen, weil die Wachphasen plötzlich so viel länger sind. Es ist eine Phase, in der sich der Babyschlaf weiter neu sortiert und an die wachsenden Bedürfnisse deines Kindes anpasst.

  • Was dich erwartet: Wachphasen von 4 bis 6 Stunden. Dein Kind wird wahrscheinlich das Vormittagsschläfchen verweigern oder den Mittagsschlaf nach hinten verschieben.
  • Tipp: Um Übermüdung am Abend zu vermeiden, lege dein Kind in der Übergangszeit etwa 30 Minuten früher ins Bett als gewohnt.

2–3 Jahre: Das Ende des Mittagschlafs kommt

Irgendwann in diesem Alter beginnt langsam der Prozess, dass dein Kind immer weniger einen Mittagsschlaf braucht. Das tatsächliche Wegfallen des Mittagsschläfchens findet aber meist erst im Alter von 3-5 Jahren2 statt. Das Wegfallen dieser Pause kann aber auch dazu führen, dass dein Kind am späten Nachmittag sehr müde und überreizt ist.

  • Was dich erwartet: Dein Kind geht schleichend dazu über, dass es weniger Schlaf am Tag braucht, ist aber abends eventuell schneller erschöpft.
  • Tipp: Ersetze den Mittagsschlaf durch eine feste Ruhepause. Eine Stunde auf dem Sofa mit Büchern oder einem Hörspiel hilft deinem Kind neue Energie zu tanken, ohne schlafen zu müssen.

Ab wann schlafen Babys nachts durch? Realistische Meilensteine

Baby-Junge schläft nachts in seinem Babybett

Die Frage aller Fragen, die allen Eltern unter den Nägeln brennt: Wann schläft mein Baby nachts durch? Die Wahrheit ist, dass es den einen magischen Zeitpunkt leider nicht gibt, aber zumindest grobe Meilensteine:

AlterRealistische Erwartung
0-3 MonateMehrere nächtliche Unterbrechungen alle 2-4 Stunden sind die Norm. Die Wachphasen werden primär von Hunger und dem Bedürfnis nach Nähe gesteuert,
4-6 MonateLängere Nachtschlafphasen von bis zu 5 Stunden am Stück, teilweise sogar mehr, sind möglich.
7-9 MonateEinige Babys können ohne nächtliche Mahlzeit auskommen, viele brauchen aber noch 1-2 nächtliche Stillmahlzeiten.
10+ MonateViele Babys können jetzt die Nacht durchschlafen. Unterbrechungen durch erste Zähne, Krankheiten, Entwicklungssprünge oder Träume bleiben aber weiterhin möglich.

Antworten auf 6 häufige Schlafprobleme bei Babys

Hand aufs Herz, diese Momente kennen alle Eltern: Du bist erschöpft, dein Baby ist müde, und trotzdem ist an Schlaf nicht zu denken. Du bist damit nicht allein! Hier sind ein paar typische Sorgen und die Antworten dazu.

1. Mein Baby schläft nicht ein trotz Müdigkeit – warum?

Wenn dein Baby nicht schlafen will, obwohl es müde ist, ist oft Übermüdung die Ursache. Auch Reizüberflutung, Hunger, Unwohlsein oder Entwicklungsschübe können das Einschlafen erschweren. Achte also auf eine ruhige Umgebung, feste Rituale und bring dein Baby rechtzeitig, am besten bei ersten Müdigkeitszeichen, ins Bett. Manchmal hilft es auch, das Einschlafritual zu verkürzen oder anzupassen, wenn es sich z.B. um die Schlafregression handelt.

2. Warum schläft mein Baby tagsüber nicht?

Wenn dein Baby tagsüber nicht schläft, kann das an Übermüdung, Reizüberflutung oder einer ungewohnten Umgebung liegen. Versuche, einen festen Tagesrhythmus zu etablieren und ruhige Schlafumgebung zu schaffen.

3. Warum schläft mein Baby tagsüber besser als nachts?

Viele Babys haben anfangs noch keinen ausgereiften Tag-Nacht-Rhythmus. Tagsüber fühlen sie sich durch Licht und Alltagsgeräusche sicherer. Nachts können Entwicklungsschübe, Hunger oder das Bedürfnis nach Nähe den Schlaf stören. Mit zunehmendem Alter pendelt sich der Nachtschlaf meist ein.

4. Warum wacht mein Baby nachts so oft auf?

Gründe für häufiges, nächtliches Aufwachen bei Babys sind Hunger, das Bedürfnis nach Nähe, je nach Alter auch Zahnen, Entwicklungsschübe oder ungewohnte Geräusche. Besonders in den ersten Lebensmonaten ist es aber vollkommen normal, dass Babys alle 2 bis 4 Stunden, teilweise sogar häufiger, wach werden. Mit zunehmendem Alter und einem geregelten Schlafrhythmus werden die Schlafphasen meist länger und das nächtliche Aufwachen seltener. Geduld und Routinen sind hier das beste Mittel.

5. Warum schläft mein Baby so viel?

Ein Baby schläft viel, weil es einen hohen Schlafbedarf hat. Besonders wenn ein Neugeborenes nur schläft und nur zum Stillen und Wickeln wach wird, ist das meist völlig normal. Auch Wachstumsschübe oder Infekte können zu mehr Schlaf führen. Solange dein Baby beim Aufwachen fit wirkt und gut trinkt, ist viel Schlaf meist kein Grund zur Sorge.

6. Was tun, wenn das Schläfchen am Tag zum Kampf wird?

Reagiere rechtzeitig auf Müdigkeitszeichen und biete das Schläfchen so schnell wie möglich an. Feste Rituale, eine ruhige Umgebung und regelmäßige Zeiten helfen. Manchmal hilft ein Spaziergang im Kinderwagen oder Tragen in der Tragehilfe.

Welche Einschlafhilfen es für Babys gibt

Babybett mit Babymobile

Manchmal braucht dein kleiner Schatz einfach ein bisschen Starthilfe, um in den Schlaf zu finden. Zu den gängigsten Einschlafhilfen zählen bspw.:

  • Feste Abendroutine (z.B. Baden, Vorlesen, Schlaflied)
  • Ruhige, abgedunkelte Schlafumgebung
  • Sanftes Schaukeln oder Wiegen
  • Weißes Rauschen oder leise Musik
  • Kuscheln und Nähe geben, bis dein Baby einschläft
  • Auf Müdigkeitszeichen achten und rechtzeitig ins Bett bringen, denn ein übermüdetes Baby schläft schlechter ein

Probiere aus, was sich für euch gut anfühlt. Beachte aber, was vielleicht beim Baby deiner Freundin klappt, muss bei euch noch lange nicht die Lösung sein. Im Zweifelsfall wird dir auch deine Hebamme oder dein Kinderarzt/deine Kinderärztin wertvolle Einschlaftipps geben können, wenn dein Baby so gar nicht in den Schlaf will.

Fazit: Die ersten Monate sind oft die Schwierigsten

Jedes Baby entwickelt seinen eigenen Schlafrhythmus, Abweichungen von den angegebenen Tabellen sind also völlig normal. Mit Geduld, festen Routinen und dem Beachten von Müdigkeitszeichen, unterstützt du dein Baby bestmöglich beim Schlafen. Bei Unsicherheiten oder sehr großen Schlafproblemen, werden die deine Hebamme oder auch dein Kinderarzt/deine Kinderärztin weiterhelfen können. Hab also nur Geduld, denn die ersten Lebensmonate sind für die meisten Eltern die Schwersten – du packt das!

Häufige Fragen zu Schlaf- und Wachphasen von Babys

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von der BEBA Familie geschrieben