Deine 35. Schwangerschaftswoche: Warum jetzt alles enger - und gleichzeitig leichter - wird
Was in der 35. SSW in deinem Körper passiert
Wenn dein Baby sich in die Schädellage dreht, merken viele Frauen sofort eine Veränderung:
- Du kannst wieder tiefer atmen, weil der Druck auf die Lunge nachlässt.
- Auch Sodbrennen kann spürbar abnehmen.
- Ein Ziehen im Unterbauch oder Kreuz kann auftreten – das sind meist Senkwehen.
- Dein Beckenboden und deine Bänder bereiten sich weiter auf die Geburt vor.
Diese Senkwehen drücken das Baby in dein Becken und verschaffen deinen Organen etwas mehr Platz. Gleichzeitig kann es sein, dass du häufiger zur Toilette musst, weil das Baby nun stärker auf die Blase drückt.
35. SSW: Gedanken rund ums Stillen – und warum du entspannt bleiben darfst
Viele Frauen fragen sich jetzt: „Werde ich stillen können?“
Die beruhigende Antwort:
Die meisten Mütter können stillen – dein Körper bereitet sich bereits darauf vor. Dein Baby hat sogar schon im Bauch fleißig das Nuckeln geübt.
Muttermilch ist ein echtes Naturwunder:
- Sie passt sich in Zusammensetzung und Menge automatisch an die Bedürfnisse deines Babys an.
- Anfangs löscht sie als dünnere Milch den Durst, später wird sie cremiger und sättigender.
- Der Körper reagiert innerhalb von 1–2 Tagen auf das Trinkverhalten des Babys und erhöht bei Bedarf die Milchmenge.
Ab der 2. Lebenswoche nimmt ein Baby durchschnittlich 30 g pro Tag zu – nur durch Muttermilch.
Die WHO empfiehlt, Babys in den ersten 4–6 Monaten voll zu stillen, da es Infektionen vorbeugt, das Immunsystem stärkt und das Allergierisiko senkt.
Praktische Vorbereitung in der 35. SSW: So hilfst du deinem Körper
Die letzten Wochen vor der Geburt eignen sich gut für sanfte Brustpflege, um das Stillen zu erleichtern:
- Dusche deine Brust morgens kurz kalt ab.
- Streiche sanft mit einem weichen oder leicht rauen Handtuch über die Brustwarzen, um sie unempfindlicher zu machen.
- Nutze reichhaltige Pflegeöle für Brust und Bauch, idealerweise natürliche Produkte.
Diese Maßnahmen können helfen, wunde Brustwarzen in den ersten Tagen zu vermeiden.
Wenn Stillen nicht möglich ist – entspannter Umgang mit Alternativen
Nicht jede Mutter kann oder möchte stillen, und das ist vollkommen in Ordnung. Moderne Säuglingsnahrungen (Pre) sind so entwickelt, dass sie deinem Baby alle wichtigen Nährstoffe liefern.
Wichtig ist nicht die Art der Ernährung, sondern dass du und dein Baby euch wohlfühlt. Ein entspannter Start ins Leben gelingt auch ohne Stillen.
Dein Baby in der 35. SSW: Bereitmachen für den großen Tag
Dein Baby:
- wiegt nun etwa 2,4 kg
- bewegt sich weniger, da der Platz im Bauch knapper wird
- schläft mehr und sammelt Energie
- hat sich in 90 % der Fälle bereits in die Schädellage gedreht
Viele Babys liegen jetzt tief im Becken – ein gutes Zeichen dafür, dass die letzten Vorbereitungen auf die Geburt beginnen.
Vier häufige Fragen zur 35. SSW
Ist das Baby in der 35. SSW schon geburtsbereit?
Noch nicht ganz, aber es ist fast vollständig entwickelt. Mit jedem Tag steigt seine Reife und damit die Geburtsbereitschaft.
Sind Senkwehen in der 35. SSW normal?
Ja, sehr. Sie zeigen an, dass das Baby tiefer ins Becken rutscht. Häufig sind sie unregelmäßig und weniger schmerzhaft als echte Wehen.
Muss ich mich in der 35. SSW schon körperlich schonen?
Achte auf dein Körpergefühl. Sanfte Bewegung ist gut, aber plane häufiger Pausen ein und vermeide schweres Heben.
Sollte ich in der 35. SSW schon meine Kliniktasche packen?
Unbedingt! Ab jetzt kann es jederzeit früher losgehen, und eine bereitstehende Kliniktasche entspannt ungemein.