
So kommt der Bauch bei Baby-Blähungen endlich zur Ruhe
- Woher weiß ich, ob mein Baby Blähungen hat?
- Wie du deinem Baby Erleichterung verschaffen kannst
- Was du tun kannst, um Blähungen beim Baby vorzubeugen
- Koliken bei Babys sind mehr als nur Bauchweh
- Blähungen beim Stillen & Flaschennahrung
- Wann ein Blähbauch beim Baby gefährlich wird
- Fazit: Mit Geduld durch die Darmentwicklung deines Babys
- Häufige Fragen zu Blähungen bei Babys
Woher weiß ich, ob mein Baby Blähungen hat?
Manchmal ist es gar nicht so leicht, Weinen richtig zu deuten, oder? Handelt es sich um Hunger, Müdigkeit, eine volle Windel oder doch um Bauchschmerzen, wenn dein Baby weint? Um herauszufinden, ob dein Säugling Blähungen hat, solltest du auf eine Kombination der folgenden Anzeichen, die typischerweise nach einer Mahlzeit oder am späten Nachmittag und Abend auftreten.
Das Wichtigste aber zuerst: Blähungen sind bei Babys in den ersten Lebensmonaten vollkommen normal. Der Hauptgrund ist meist der noch unreife Darm, der erst lernen muss, effizient zu arbeiten.
1. Ein harter, aufgeblähter Bauch
Fühlt sich der Bauch deines Babys fest und prall an wie eine kleine Trommel? Das ist oft ein klares Zeichen für zu viel Luft im Bauch. Du kannst die Anspannung oft sogar sehen, denn der Bauch wirkt richtig rund und aufgebläht.
2. Dein Baby zieht die Beinchen an und krümmt sich
Um den Druck im Bauch zu lindern, ziehen Babys instinktiv die Beinchen an, nur um sie kurz darauf wieder krampfhaft zu strecken. Oft überstrecken sie sich dabei und krümmen den Rücken nach hinten.
3. Untröstliches Weinen, oft direkt nach dem Trinken
Das Weinen bei Blähungen ist oft schrill, plötzlich und kaum zu beruhigen. Es wirkt, als hätte dein Baby starke Schmerzen. Besonders häufig treten diese Schreiattacken während oder kurz nach dem Füttern auf.
4. Dein Baby pupst sehr viel oder kann nicht pupsen?
Beides kann ein Zeichen für Blähungen sein. Wenn dein Baby sehr viel pupst, ist das eigentlich ein gutes Zeichen, denn die Luft findet ihren Weg nach draußen! Schwieriger wird es, wenn dein Baby nicht pupsen kann. Dann staut sich die Luft an und verursacht die schmerzhaften Krämpfe.
5. Unruhiger Schlaf, weil dein Baby sich nachts mit Blähungen quält
Besonders zermürbend ist es, wenn dein Baby Blähungen nachts hat. Es wacht immer wieder weinend auf, rudert mit den Armen und Beinen und findet einfach keine Ruhe.
Wie du deinem Baby Erleichterung verschaffen kannst
Wenn dein Baby leidet, möchtest du nur eines wissen: Was hilft bei Baby-Blähungen? Kurze Antwort: Vor allem Entspannung! Hier sind die effektivsten Methoden, die du sofort anwenden kannst und präventiv nutzen kannst.
1. Eine Bauchmassage kann kleine Wunder wirken

Eine sanfte Bauchmassage bei Blähungen ist eines der besten Mittel. So geht's:
- Sorge für eine warme Umgebung und wärme deine Hände an.
- Verwende ein paar Tropfen Babyöl.
- Streichle sanft mit deinen Fingern im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel deines Babys. Der Darm verläuft in diese Richtung, so hilfst du der Luft auf die Sprünge.
- Wiederhole die kreisenden Bewegungen einige Minuten lang. Übe nur sanften Druck aus!
2. Kirschkernkissen und warme Bäder
Wärme entspannt die verkrampfte Bauchmuskulatur. Ein warmes (niemals heißes!) Kirschkern- oder Dinkelkissen, auf den Babybauch gelegt, kann sehr wohltuend für deinen Säugling sein. Auch ein warmes Bad entspannt dein Baby und kann die Schmerzen lindern. Mach ruhig ein beruhigendes Ritual daraus – für dein Baby und dich.
3. Fahrradfahren mit den Beinchen

Eine kleine Gymnastik-Einheit, die Spaß macht und hilft! Lege dein Baby bequem auf den Rücken, z.B. auf dem Wickeltisch oder in sein/ihr Bettchen. Greife sanft die Unterschenkel und bewege sie langsam und abwechselnd, als würde dein Baby Fahrrad fahren. Diese Bewegung massiert den Bauch, lockert die Muskulatur und hilft dabei, festsitzende Luftbläschen sanft in Richtung Ausgang zu schieben.
4. Der Fliegergriff ist der Klassiker

Nicht umsonst ist dieser Griff ein absoluter Klassiker unter Hebammen und Eltern. Lege dein Baby bäuchlings auf deinen Unterarm, sodass das Köpfchen sicher in deiner Armbeuge ruht. Dein Arm übt dabei einen sanften, wohltuenden Druck auf den schmerzenden Bauch aus. Während du es so sanft schaukelnd durch den Raum trägst, kann die angestaute Luft leichter entweichen und dein kleiner Schatz findet oft schnell wieder zur Ruhe.
5. Kümmelzäpfchen, Tropfen & Co. nur nach Absprache

In der Apotheke gibt es verschiedene rezeptfreie Mittel. Kümmelzäpfchen sind ein beliebtes pflanzliches Mittel. Sogenannte Entschäumer (z.B. Tropfen für Baby Blähungen) lassen die großen Gasblasen im Darm zerfallen. Wichtig: Auch wenn diese Mittel frei verkäuflich sind, sprich die Anwendung immer zuerst mit deiner Hebamme, deiner Stillberaterin oder deinem Kinderarzt/deiner Kinderärztin ab.
Was du tun kannst, um Blähungen beim Baby vorzubeugen
Um deinem Baby effektiv helfen zu können, ist es auch wichtig zu verstehen, woher die ganze Luft im Babybäuchlein überhaupt kommt – umso Blähungen vorzubeugen. Beachte hier aber, dass meistens eine Kombination aus mehreren harmlosen Faktoren zum Bauchgrummeln führen kann. Aber auch eine besonders nervenaufreibende Ursache wie z.B. Koliken ist nicht selten.
Der unreife Darm: Verdauungsprobleme bei Neugeborenen
Das Verdauungssystem deines Babys ist ein Wunderwerk, aber es ist bei der Geburt noch nicht fertig. Die Darmflora muss sich erst aufbauen und die Darmtätigkeit ist noch total unkoordiniert. Aber das ist völlig normal und ein Hauptgrund für die typischen Verdauungsprobleme in den ersten drei bis vier Monaten. Hier ist also einfach nur viel Geduld gefragt und deine Liebe, deinem Baby mit sanften Bauchmassagen und warmen Bädern Entspannung im Bäuchlein zu verschaffen.
Lass dein Baby langsam trinken und vermeide Zeitdruck beim Füttern
Eine häufige und am einfachsten zu beeinflussende Ursache ist, dass dein Baby zu viel Luft beim Trinken schluckt. Durch hastiges Trinken, sei es an der Brust oder aus der Flasche, schlucken Babys unweigerlich viel Luft, die sich sammelt und irgendwie wieder raus muss. Neben Blähungen und Schluckauf, kann das auch zu vermehrtem Spucken bei Babys führen. Aber auch langes, intensives Schreien vor dem Füttern führt dazu, dass viel Luft im Magen landet, die dann weiter in den Darm wandert. Nimm dir also für die Fütterung deines Babys Zeit und schaffe eine möglichst entspannende und ruhige Atmosphäre. Aber auch alle Tipps zur Behandlung von Blähungen bei Babys, die wir dir hier genannt haben, kannst du präventiv anwenden!
Vermeide blähende Lebensmittel bei Beikost
Der Start in die Beikost ist ein riesiger Meilenstein, kann den kleinen Darm aber auch ganz schön fordern. Neben Blähungen, können in dieser Phase auch Verstopfungen bei Babys entstehen. Klassische blähende Gemüsesorten wie Kohl oder Brokkoli können anfangs für Unruhe im Bauch sorgen. Kleinere Portionen davon sind zu Beginn also ratsam. Achte zudem auf gut gekochtes und/oder fein püriertes Gemüse, denn es ist leichter verdaulich. Und hier gilt: Gib dem Verdauungssystem deines Babys Zeit, sich an die neue Vielfalt zu gewöhnen, ohne es zu überfordern.
Verursacht vielleicht die Milchnahrung Blähungen?
Wenn dein Baby mit dem Fläschchen gefüttert wird und unter starken Blähungen leidet, kommt schnell der Gedanke auf: Liegt es vielleicht an der Milchsorte? Tatsächlich kann es vorkommen, dass ein Baby eine bestimmte Zusammensetzung nicht optimal verträgt. Es gibt spezielle Milchnahrung, die leichter verdaulich sind. Bevor du jedoch die Marke wechselst, solltest du unbedingt mit deiner Hebamme oder deinem Kinderarzt/deiner Kinderärztin sprechen. Ein häufiger Wechsel kann den Darm zusätzlich belasten. Oft liegt die Ursache auch in der Zubereitung (zu viel Schaum) oder der Flasche und nicht in der Milch selbst.
Koliken bei Babys sind mehr als nur Bauchweh
Der Begriff 3-Monats-Koliken wird oft synonym mit Blähungen verwendet. Echte Koliken bei Babys sind jedoch mehr: Man spricht von exzessivem Schreien (mehr als 3 Stunden am Tag, an mehr als 3 Tagen pro Woche, über mehr als 3 Wochen), das sich durch nichts beruhigen lässt. Die Ursachen sind nicht vollständig geklärt, aber Kinderärzte vermuten unterschiedliche Ursachen, wie z.B. eine sich noch entwickelnde Darmflora, ein noch unreifes Nervensystem oder Stress beim Baby, z.B. durch Umzüge, zu wenig Schlaf oder zu wenig elterliche Nähe.1 Wenn du Koliken bei deinem Baby vermutest, richte dich bitte an deinen Kinderarzt/deine Kinderärztin.
Blähungen beim Stillen & bei Flaschennahrung
Die Mahlzeiten sind die Hauptquelle für Nahrung und Nähe – aber leider oft auch für Luft im Baby-Bauch. Ganz gleich, ob du stillst oder das Fläschchen gibst, die Frage, ob man beim Füttern etwas falsch macht, kennen fast alle Eltern. Die gute Nachricht ist: Meist sind es nur kleine Stellschrauben, die einen großen Unterschied machen können.
Dein Stillkind hat keinen Stuhlgang, aber pupst viel?
Das ist ein Klassiker, der viele Mütter verunsichert. Aber es ist meist völlig normal! Muttermilch ist so perfekt verdaulich, dass manchmal kaum „Abfall“ übrig bleibt. Solange dein Baby zufrieden ist, zunimmt und die Pupse entweichen können, ist eine Stuhlfrequenz von mehrmals täglich bis zu einmal die Woche bei einem vollgestillten Kind absolut im Rahmen.
Übrigens: Die Sorge, dass die eigene Ernährung für die Blähungen beim Baby durchs Stillen verantwortlich ist, ist groß. Früher wurde stillenden Müttern geraten, auf alles von Kohl bis Zwiebeln zu verzichten. Heute weiß man, dass nur sehr wenige Stoffe in relevanten Mengen in die Muttermilch übergehen. Bevor du deinen Speiseplan radikal einschränkst, beobachte genau: Gibt es einen klaren Zusammenhang zwischen einem bestimmten Lebensmittel und den Beschwerden deines Babys? Meist ist das nicht der Fall. Achte trotzdem darauf, dich in der Stillzeit gesund zu ernähren.
Tipps für die Flaschenfütterung, um Blähungen zu vermeiden
Wie bereits erwähnt, könnte dein Baby unter Umständen sensibel auf die Milchnahrung reagieren, die er/sie kriegt. Wenn du sowas vermutest, spricht am besten mit deinem Kinderarzt/deiner Kinderärztin, bevor du eigenständig die Milchnahrung wechselst. Ein häufigeres Problem als die Nahrung selbst, ist die korrekte Zubereitung der Babymilch: Achte darauf, dass das Saugerloch die richtige Größe hat (ca. 1 Tropfen pro Sekunde). Beim Anrühren des Pulvers solltest du die Flasche nicht zu stark schütteln, sondern besser nur gut rühren oder schwenken, um Schaumbildung zu vermeiden, denn genau die kann Blähungen durch zu viel geschluckte Luft verursachen. Spezielle Anti-Kolik-Flaschen mit Ventilsystemen können ebenfalls helfen, das Luftschlucken zu reduzieren.
Wann ein Blähbauch beim Baby gefährlich wird
In den allermeisten Fällen sind Blähungen harmlos. Doch die Angst, dass der Blähbauch beim Baby gefährlich sein könnte, ist natürlich mehr als verständlich. Suche bitte umgehend einen Kinderarzt/eine Kinderärztin auf, wenn einer der folgenden Punkte zutrifft:
- Dein Baby hat Fieber.
- Es hat starken, wässrigen oder blutigen Durchfall oder tagelang gar keinen Stuhlgang (bei Flaschenkindern).
- Es verweigert die Nahrung komplett, wirkt apathisch und nimmt nicht zu oder sogar ab.
- Das Weinen ist extrem schrill, ununterbrochen und anders als sonst.
- Dein Bauchgefühl sagt dir, dass etwas ernsthaft nicht stimmt. Vertraue deiner Intuition!
Fazit: Mit Geduld durch die Darmentwicklung deines Babys
Die Zeit der Babyblähungen kann unglaublich anstrengend und nervenaufreibend sein. Aber denk immer daran: Es geht vorbei und gehört zu der Entwicklung der Verdauung deines Babys einfach dazu. Mit etwas Geduld, ganz viel Nähe und den hier gezeigten Handgriffen, wie dem Fliegergriff oder der Bauchmassage, kannst du deinem Schatz durch diese schwierige Phase helfen.
Häufige Fragen zu Blähungen bei Babys
Warum hat mein Baby Blähungen nachts besonders schlimm?
Nachts ist die Verdauung oft träger und im Liegen kann die Luft schlechter entweichen. Zudem fehlen die Ablenkungen des Tages, sodass dein Baby (und du) die Schmerzen intensiver wahrnimmt.
Was, wenn sich mein Baby mit 6 oder 9 Monaten noch mit Blähungen quält?
Auch ältere Babys können Phasen mit Blähungen haben. Wenn dein 6 Monate altes Baby noch mit Blähungen quält, hängt das oft mit der Einführung der Beikost zusammen. Der Darm muss sich an feste Nahrung erst gewöhnen. Dasselbe kann auch für ein 9 Monate altes Baby gelten.
Was ist der Unterschied zwischen Blähungen und echten Koliken bei Babys?
Blähungen sind ein Symptom (Luft im Bauch), das Schmerzen verursacht. Koliken sind ein Verhaltensmuster (exzessives, untröstliches Schreien nach der 3er-Regel), bei dem Blähungen eine große Rolle spielen, aber nicht die alleinige Ursache sein müssen.
Ab wann werden die Blähungen bei Babys normalerweise besser?
Die gute Nachricht: Es ist eine Phase! Meistens wird es nach dem 3. oder 4. Lebensmonat deutlich besser, wenn das Verdauungssystem reifer ist.