
Mein Baby beißt beim Stillen: Ursachen und Hilfe
Die Stillzeit ist eine intensive und besondere Phase der Bindung zwischen dir und deinem Kind. Doch was, wenn diese Nähe plötzlich schmerzhaft wird? Wenn dein Baby beim Stillen beißt, kann das verunsichern und zu wunden Brustwarzen führen. Doch keine Sorge, du bist nicht allein. Dieses Verhalten ist meist eine vorübergehende Phase, und mit dem richtigen Wissen kannst du die Situation meistern und das Stillen wieder genießen.
Inhaltsverzeichnis:
- Wenn dein Baby vor dem Zahnen beim Stillen beißt
- Abhilfe beim Stillen mit Zähnen
- Weitere Ursachen für das Beißen beim Stillen
- Was tun bei wunden Brustwarzen?
- Fazit: Mit Geduld und Verständnis durch die Beißphase beim Stillen
- Fragen und Antworten zum Beißen beim Stillen
Wenn dein Baby vor dem Zahnen beim Stillen beißt

Wenn ein Baby beim Stillen beißt, denken die meisten sofort ans Zahnen. Doch das Beißen kann schon auftreten, bevor die ersten Zähnchen durchbrechen. Es ist ein relativ häufiges Stillproblem, das verschiedene Ursachen haben kann. Oft handelt es sich um eine Reaktion auf eine unkomfortable Situation oder um einen unwillkürlichen Reflex. Wenn dein Kind beim Stillen beißt, versucht es dir meist unbewusst etwas mitzuteilen. Wir schauen uns die häufigsten Gründe an, die nichts mit dem Zahnen zu tun haben.
Baby beißt beim Stillen wegen ungeeigneter Stillposition
Eine falsche Anlegetechnik oder eine unbequeme Haltung kann dazu führen, dass dein Baby nicht genug Halt hat oder die Brustwarze nicht tief genug in den Mund bekommt. Um die Brust festzuhalten, kann es passieren, dass dein Baby in die Brust beißt. Die richtigen Stillpositionen sind entscheidend für ein entspanntes und schmerzfreies Stillen. Achte darauf, dass dein Baby mit dem ganzen Körper zu dir gewandt ist und seinen Mund weit öffnet, bevor es andockt.
Folgende Stillpositionen können helfen, das korrekte Anlegen zu fördern:
Laid-Back-Nursing: In dieser zurückgelehnten Position liegst du halb auf dem Rücken und dein Baby bäuchlings auf dir. Die Schwerkraft hilft ihm, die Brustwarze tief in den Mund zu nehmen und instinktiv richtig zu saugen.

Stillen im Liegen in Seitenlage: Du und dein Baby liegen seitlich Bauch an Bauch zueinander. Diese Position ist besonders nachts sehr entspannend und kann helfen, den Druck auf die Brustwarze zu variieren.

Football-Haltung: Dein Baby liegt seitlich unter deinem Arm, ähnlich wie du einen Ball halten würdest. Diese Haltung gibt dir viel Kontrolle über den Kopf deines Babys und ist besonders nach einem Kaiserschnitt angenehm.

Krampfhafter Beißreflex in den ersten Wochen nach der Geburt
Gerade in den ersten Lebenswochen kann es zu einem unwillkürlichen, krampfhaften Beißreflex kommen. Dein Baby lernt noch, seine Kiefermuskulatur zu koordinieren. Wenn das Baby in die Brustwarze beißt, geschieht dies meist unabsichtlich, oft zu Beginn oder am Ende der Stillmahlzeit. Eine sichere Stillposition, bei der der Kopf deines Babys sicher gehalten wird, kann hier Abhilfe schaffen. Die Football-Haltung (siehe oben) ist dafür oft gut geeignet, da du den Kopf deines Kindes sanft führen kannst, ohne Druck auszuüben.
Verkürztes Zungenbändchen bei Babys
Ein verkürztes Zungenbändchen (Ankyloglossie) kann die Zungenbeweglichkeit deines Babys einschränken. Dadurch fällt es ihm schwer, ein gutes Vakuum zu erzeugen und die Brustwarze korrekt im Mund zu halten. Um die Brust nicht zu verlieren, klammert es sich mit dem Kiefer fest, was sich wie Beißen anfühlt. Wenn du vermutest, dass ein verkürztes Zungenbändchen der Grund ist, warum dein Baby beim Stillen beißt, sprich mit deiner Hebamme, einer Stillberaterin oder deinem Kinderarzt.
Abhilfe beim Stillen mit Zähnen

Wenn die erste Zähnchen durchbrechen, beginnt für viele Mütter eine neue Herausforderung beim Stillen. Die gute Nachricht ist: Abstillen nicht notwendig! Ein Baby, das aktiv trinkt, kann nicht gleichzeitig beißen, da die Zunge über der unteren Zahnreihe liegt. Meist beißt ein Baby beim Stillen gegen Ende der Mahlzeit, wenn es satt ist oder aus Neugier experimentiert. Wichtig ist, richtig zu reagieren, um Verletzungen zu vermeiden und deinem Baby zu zeigen, dass Beißen nicht in Ordnung ist. So kannst du auch einen schmerzhaften Milchstau vermeiden, der durch unterbrochenes Stillen entstehen kann. Stillen trotz Zähnen ist mit ein paar Tricks also gut möglich.
Löse dein Baby behutsam von der Brust, wenn es beim Stillen beißt
Wenn dein Baby mit Zähnen in die Brust beißt, ist die erste Schreckreaktion verständlich. Wichtig ist, ruhig zu bleiben und das Baby nicht abrupt wegzuziehen, da dies die Verletzung an der Brustwarze verschlimmern kann.
Befolge diese Schritte, um den Saugvorgang sanft zu unterbrechen:
- Reagiere sofort und eindeutig: Sage mit fester, aber ruhiger Stimme „Nein“ oder „Aua“. Dein Baby versteht den Tonfall, auch wenn es die Worte noch nicht kennt.
- Löse das Vakuum: Schiebe deinen kleinen Finger vorsichtig in den Mundwinkel deines Babys zwischen die Zahnleisten. Dadurch löst sich das Vakuum, und du kannst die Brustwarze ohne Schmerzen aus dem Mund nehmen.
- Mache eine kurze Pause: Setze dein Baby kurz ab oder nimm es von der Brust. Damit zeigst du ihm eine klare Konsequenz: Wenn du beißt, endet das Stillen für einen Moment.
- Biete die Brust erneut an: Nach einer kurzen Unterbrechung kannst du versuchen, dein Baby erneut anzulegen. So lernt es, dass das Stillen weitergehen kann, wenn es nicht beißt.
Passe die Stillposition an, wenn dir das Stillen mit Zähnen weh tut
Manchmal hilft schon eine kleine Veränderung, um das Stillen trotz Zähnen wieder angenehmer zu machen. Bestimmte Stillpositionen sorgen dafür, dass dein Baby den Mund weiter öffnen muss und die Zähne die Brustwarze gar nicht erst berühren. Probiere aus, welche Position für euch am besten funktioniert. Besonders das Stillen im Liegen in Seitenlage (siehe oben) wird von vielen Müttern als angenehm empfunden, da das Baby den Kopf leicht nach hinten neigen muss und so die Brustwarze tiefer in den Mund gelangt, weg von den Zähnen.

Biete deinem Baby Zahnungshilfe
Wenn dein Baby zahnt, ist sein Zahnfleisch oft geschwollen und schmerzt. Das Kauen und Beißen verschafft ihm Linderung. Statt deiner Brust kannst du ihm gezielte Alternativen anbieten, besonders vor oder nach dem Stillen. Wenn die Brust wehtut oder die Brustwarzen wund sind, ist es umso wichtiger, ihm andere Möglichkeiten zur Schmerzlinderung zu geben. Hier eine kleine Auswahl:
- Beißring: Gekühlte (nicht gefrorene!) Beißringe aus Silikon oder Naturkautschuk sind ein Klassiker für zahnende Babys. Die Kälte betäubt das Zahnfleisch sanft und der Druck beim Kauen lindert den Schmerz.
- Schmerzlindernde Gele: Es gibt spezielle Zahnungsgele aus der Apotheke, die lokal betäubend wirken. Verwende sie sparsam und nach Anweisung. Achte auf Produkte, die für Säuglinge geeignet sind.
- Hausmittel: Ein kühler, nasser Waschlappen, auf dem dein Baby herumkauen kann, ist eine einfache aber sehr effektive Hilfe. Auch eine gekühlte Gurken- oder Karottenstange (unter Aufsicht!) kann helfen.
- Homöopathie: Manche Eltern setzen auf homöopathische Mittel wie Osanit-Kügelchen oder Veilchenwurzeln zum Kauen. Sprich die Anwendung am besten vorher mit deiner Hebamme oder deiner/deinem Kinderarzt:in ab.
Milchabpumpen als kurze Stillpause
Wenn deine Brustwarzen durch das Beißen sehr wund oder verletzt sind, kann eine kurze Stillpause sinnvoll sein. Um die Milchproduktion aufrechtzuerhalten und einen Milchstau zu verhindern, solltest du in dieser Zeit die Milch abpumpen. Die abgepumpte Milch kannst du deinem Baby mit einem Becher, Löffel oder einer Flasche füttern. Sobald sich deine Brustwarzen erholt haben, kannst du wieder zum Stillen übergehen. Manchmal reicht schon eine Pause von ein bis zwei Tagen, an denen dein Baby beim Stillen nicht beißt, damit sich deine Brust erholen kann.
Weitere Ursachen für das Beißen beim Stillen
Neben dem Zahnen und falschen Anlegetechniken gibt es weitere Gründe, warum dein Baby beim Stillen beißen könnte. Oft sind es vorübergehende Unannehmlichkeiten, die dein Baby aus dem Takt bringen. Wenn du die Ursache kennst, kannst du gezielt darauf reagieren und für eine entspanntere Stillatmosphäre sorgen.
- Zu starker Milchspendereflex: Wenn die Milch sehr schnell und kräftig fließt, kann dein Baby überfordert sein und zubeißen, um den Milchfluss zu stoppen. Lege es in einer zurückgelehnten Position an oder pumpe die erste Milch kurz ab.
- Zu viele Ablenkungen: Ältere Babys sind neugierig und lassen sich leicht ablenken. Eine plötzliche Kopfdrehung mit der Brustwarze im Mund kann sehr schmerzhaft sein. Sorge für eine ruhige Stillumgebung.
- Dein Baby ist erkältet: Eine verstopfte Nase erschwert das Atmen beim Trinken. Aus Frust darüber kann es passieren, dass dein Baby zubeißt. Sorge vor dem Stillen für eine freie Nase, z.B. mit Kochsalzlösung.
- Dein Baby hat eine Ohrenentzündung: Der Saugvorgang kann den Druck im Ohr bei einer Mittelohrentzündung verstärken und Schmerzen verursachen. Das Beißen ist eine Reaktion darauf. Lass gegebenenfalls ärztlich abklären, ob dein Baby eine Ohrenentzündung hat.
Was tun bei wunden Brustwarzen durch Stillen?
Wunde, rissige oder sogar blutige Brustwarzen können das Stillen zu einer schmerzhaften Erfahrung machen. Die richtige Pflege ist entscheidend, damit die Haut schnell heilen kann und du das Stillen nicht aufgeben musst. Oft helfen einfache Hausmittel, um eine schnelle Linderung zu verschaffen. Wenn du eine eingerissene Brustwarze hast, ist Hygiene besonders wichtig, um Infektionen zu vermeiden.
Hier sind 5 Behandlungsmöglichkeiten für wunde Brustwarzen:
- Muttermilch: Verteile nach dem Stillen ein paar Tropfen Muttermilch auf deiner Brustwarze und lasse sie an der Luft trocknen. Muttermilch wirkt entzündungshemmend und pflegend.
- Lanolin (Wollwachs): Hochreines Lanolin hält die Haut geschmeidig und unterstützt die Wundheilung. Trage eine dünne Schicht nach jedem Stillen auf. Es muss vor dem nächsten Anlegen nicht abgewaschen werden.
- Viel Luft: Lasse so oft wie möglich Luft an deine Brustwarzen. Trage lockere Kleidung und verzichte, wenn möglich, auf einen BH oder verwende Stilleinlagen aus Seide oder Wolle.
- Hydrogel-Pads: Diese kühlenden Gel-Kompressen aus der Apotheke schaffen ein feuchtes Wundmilieu, was die Heilung beschleunigt und sofort den Schmerz lindert.
- Silberhütchen: Kleine Hütchen aus Silber, die zwischen den Stillmahlzeiten auf die Brustwarzen gelegt werden, haben eine antibakterielle und wundheilungsfördernde Wirkung.
Wichtiger Hinweis: Wenn die Schmerzen sehr stark sind, die Wunden nicht heilen, du Fieber bekommst oder Eiter austritt, solltest du umgehend deinen Frauenarzt oder deine Frauenärztin aufsuchen, um eine Infektion auszuschließen.
<h3>Vasospasmus beim Stillen – was hilft?</h3>
Ein Vasospasmus ist eine schmerzhafte Gefäßverengung in der Brustwarze, die oft durch Kälte oder eine falsche Anlegetechnik ausgelöst wird. Typischerweise löst ein Vasospasmus beim Stillen folgende Symptome aus:
- Anfallsartige, stechende oder brennende Schmerzen in der Brustwarze, meist nach dem Stillen.
- Die Brustwarze wird nach dem Stillen blass oder weiß.
- Anschließende Verfärbung der Brustwarze (blau, lila oder rot).
- Schmerzverstärkung durch Kältereize.
Die Behandlung eines Vasospasmus konzentriert sich darauf, die Auslöser zu meiden und die Durchblutung zu fördern.
Behandlungsmöglichkeiten:
- Wärme: Halte die Brustwarzen sofort nach dem Stillen warm, z. B. mit einer warmen Hand, einem Woll-Pad oder einem erwärmten Kirschkernkissen.
- Anlegetechnik korrigieren: Eine Stillberaterin kann helfen, die Anlegetechnik zu optimieren, um eine Kompression der Brustwarze zu vermeiden.
- Vermeidung von Kälte: Schütze deine Brust vor Kälte und Zugluft.
- Magnesium: Die Einnahme von hochdosiertem Magnesium kann helfen, die Gefäße zu entspannen.
- Verzicht auf Koffein und Nikotin: Beides kann die Gefäße verengen und die Symptome verschlimmern.
Ein Vasospasmus beim Stillen ist eine ernstzunehmende, aber behandelbare Ursache für Stillschmerzen. Für eine gesicherte Diagnose und die Einleitung der richtigen Therapie solltest du unbedingt deinen Frauenarzt/deine Frauenärztin oder eine spezialisierte Stillberaterin konsultieren.
Brustwarzenentzündung durch Stillen: Symptome & Behandlung
Eine Brustwarzenentzündung (Thelitis) ist eine Infektion der Brustwarze, die oft durch kleine Risse oder Wunden entsteht, in die Bakterien eindringen. Dies kann passieren, wenn ein Baby beim Stillen beißt und die Haut verletzt. Die Brustwarze entzündet sich, was starke Schmerzen verursacht. Eine Entzündung muss behandelt werden, um eine Ausbreitung auf das Brustdrüsengewebe (Mastitis) zu verhindern.
Typische Symptome einer Brustwarzenentzündung:
- Starke, brennende oder stechende Schmerzen an der Brustwarze, auch zwischen den Stillmahlzeiten.
- Extreme Berührungsempfindlichkeit.
- Gerötete, geschwollene und heiße Brustwarze.
- Manchmal gelblicher Belag oder Austritt von Eiter.
- Wunde oder rissige Hautstellen, die nicht heilen.
Wirksame Behandlungsmöglichkeiten:
- Arztbesuch: Eine Brustwarzenentzündung sollte immer ärztlich abgeklärt werden, da oft eine antibiotische Salbe oder in schweren Fällen auch Tabletten notwendig sind.
- Strikte Hygiene: Wasche dir vor und nach dem Berühren der Brust die Hände. Wechsle Stilleinlagen nach jedem Stillen.
- Heilende Salben: Dein Arzt kann dir eine antiseptische oder antibiotische Salbe verschreiben.
- Weiterstillen: Wenn möglich, stille weiter, um einen Milchstau zu vermeiden. Beginne an der weniger schmerzhaften Seite.
- Schmerzmittel: Ibuprofen oder Paracetamol (nach ärztlicher Rücksprache) können die Schmerzen lindern.
Eine Brustwarzenentzündung ist eine schmerzhafte Komplikation. Zögere nicht, dir professionelle Hilfe zu suchen. Eine frühzeitige und korrekte Diagnose und Therapie durch einen Frauenarzt/eine Frauenärztin ist entscheidend für eine schnelle Heilung.
Sprich mit deiner Hebamme oder Stillberaterin, wenn es dir zu viel wird
Wenn dein Baby beim Stillen beißt und du unter Schmerzen oder wunde Brustwarzen leidest, kann das emotional sehr belastend sein. Du musst das nicht alleine durchstehen. Deine Hebamme oder eine zertifizierte Stillberaterin sind erfahrene Ansprechpartnerinnen, die dir mit praktischen Tipps und emotionaler Unterstützung zur Seite stehen, damit das Stillen für dich wieder zu einer positiven Erfahrung wird.
Fazit: Mit Geduld und Verständnis durch die Beißphase beim Stillen
Wenn ein Baby beim Stillen beißt, ist das für viele Mütter ein Schock und führt oft zu Schmerzen und wunden Brustwarzen. Doch es ist wichtig zu wissen, dass dieses Verhalten meist nur eine Phase ist und keine böse Absicht dahintersteckt. Ob es am Zahnen, einer ungünstigen Stillposition, einem Reflex oder einer Krankheit liegt – für fast jede Ursache gibt es eine Lösung. Die wichtigsten Schritte sind, ruhig zu reagieren, die Ursache zu finden und deinem Baby sanft, aber bestimmt zu zeigen, dass die Brust kein Spielzeug ist.
Auch wenn dein Baby bereits Zähnchen hat, ist Stillen absolut möglich und du musst nicht abstillen. Mit Geduld, den richtigen Techniken und der Unterstützung von Hebamme oder Stillberaterin könnt ihr diese Herausforderung gemeinsam meistern. Erinnere dich daran: Das Stillen schafft eine wertvolle Verbindung, und wenn dein Kind beim Stillen beißt, ist das nur ein kleiner Stolperstein auf eurem gemeinsamen Weg.
Fragen und Antworten zum Beißen beim Stillen
Warum beißt mein Baby beim Stillen?
Dein Baby kann aus verschiedenen Gründen beißen: wegen Zahnungsschmerzen, einer ungeeigneten Stillposition, Neugier, einer verstopften Nase bei Erkältung oder auch aus Versehen durch einen Reflex. Es ist meist ein Zeichen von Unbehagen oder eine Art der Kommunikation und keine böse Absicht.
Was kann ich tun, wenn mein Baby beim Stillen beißt?
Reagiere sofort mit einem ruhigen „Nein“, löse das Vakuum sanft mit dem kleinen Finger und mache eine kurze Stillpause. Biete deinem Baby als Alternative einen gekühlten Beißring an. Achte zudem auf eine korrekte Anlegetechnik und eine ruhige Stillumgebung.
Was tun gegen rissige oder blutige Brustwarzen durch Stillen?
Lasse viel Luft an die Brustwarzen, pflege sie mit Muttermilch oder hochreinem Lanolin. Kühlende Hydrogel-Pads können Schmerzen lindern und die Heilung fördern. Bei starken Schmerzen oder Entzündungszeichen solltest du unbedingt deinen Arzt oder deine Ärztin konsultieren.
Kann man mit blutigen Brustwarzen weiter stillen?
Ja, in den meisten Fällen ist das Weiterstillen möglich und sicher für dein Baby. Es kann sein, dass dein Baby etwas Blut mitverschluckt und wieder ausspuckt. Achte auf sorgfältige Hygiene und Pflege, um Infektionen zu vermeiden und die Heilung zu unterstützen.
Vasospasmus durch Stillen – wie lange halten die Symptome an?
Die Dauer der Schmerzattacken bei einem Vasospasmus ist individuell, oft halten sie einige Minuten an. Mit konsequenter Behandlung (Wärme, optimierte Anlegetechnik) können die Symptome innerhalb von Tagen bis Wochen deutlich besser werden oder ganz verschwinden. Eine ärztliche Abklärung ist wichtig.
Was tun bei einer Brustwarzenentzündung durch Stillen?
Suche umgehend deinen Frauenarzt/deine Frauenärztin auf. Eine Brustwarzenentzündung muss oft mit einer antiseptischen oder antibiotischen Salbe behandelt werden. Strikte Hygiene und die Fortsetzung des Stillens (wenn möglich) sind wichtig, um die Heilung zu unterstützen und Komplikationen wie einen Milchstau zu vermeiden.
Quellen:
[1] La Leche Liga Deutschland e.V. (2022). Das Handbuch für die Stillberatung.
[2] Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF) & Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG) (2020). Therapie entzündlicher Brusterkrankungen in der Stillzeit - S3-Leitlinie.
[3] Walker, M. (2021). Breastfeeding Management for the Clinician: Using the Evidence. Jones & Bartlett Learning.
[4] Lothrop, H. (2018). Das Stillbuch. Kösel-Verlag.