Inhalt:
- Warum du deine Kaiserschnittnarbe pflegen solltest
- 8 Pflegetipps für die Kaiserschnittnarbe
- Was passiert bei einem Kaiserschnitt?
- Verlauf der Heilung nach Sectio
- Normale Schmerzen oder Entzündungsschmerz?
- Verwachsungen nach Kaiserschnitt keine Seltenheit
- Fazit: Deine Kaiserschnittnarbe ist Teil deiner Geschichte
- Häufige Fragen zur Kaiserschnittnarbe
Warum du deine Kaiserschnittnarbe pflegen solltest
Die Pflege deiner Kaiserschnittnarbe ist mehr als nur Wundversorgung – es ist ein gesunder Weg, dich wieder mit deinem Körper anzufreunden. Denn nach Schwangerschaft und operativer Geburt brauchen Körper und Seele Zeit zur Heilung.
Viele Frauen berichten, dass sie sich kaum trauen, ihre Kaiserschnittnarbe zu berühren. Das ist völlig verständlich! Manche Narben fühlen sich besonders sensibel an, andere wiederum sind taub oder pelzig. Diese ungewohnten Empfindungen können erstmal abschreckend sein, sind aber ganz normal.
Genau deshalb möchten wir dir die Narbenpflege besonders ans Herz legen. Sieh sie als Dienst an dir selbst: Du hilfst deinem Körper dabei schneller zu heilen und schenkst dir selbst die Aufmerksamkeit, die du brauchst.
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8 Pflegetipps für die Kaiserschnittnarbe
Die richtige Pflege deiner Kaiserschnittnarbe soll nicht nur die Wundheilung unterstützen, sondern auch helfen deinen Körper „neu“ anzunehmen. Die nachfolgenden Tipps für die Zeit nach einem Kaiserschnitt, sollen dir gezielt bei der Pflege helfen. Sobald sich die Kaiserschnittwunde oberflächlich vollständig geschlossen hat, was ungefähr ab der 4. Woche nach der OP der Fall ist, kannst du mit der Pflege beginnen.
Das Wichtigste zuerst: Schonen, ausruhen und erholen!
Du brauchst jetzt viele Ruhe und Erholung, vor allem in den ersten Wochen nach dem Kaiserschnitt. Und vor alle: Hebe nichts, was schwerer ist als dein Baby! Die Kaiserschnittwunde braucht absolute Schonung, damit eine gesunde Narbenbildung stattfinden kann. Achte außerdem darauf:
- Den Wickelplatz in angenehmer Höhe einzurichten
- Einkäufe besser liefern zu lassen
- Wenn möglich, Haushaltshilfe organisieren (oder Partner übernimmt mehr Aufgaben)
- Trage hochgeschnittene Unterwäsche und verzichte auf enge Kleidung, die direkt auf der Kaiserschnittnarbe sitzt
Vermeide zudem ruckartige Bewegungen und Bauchmuskeltraining für mindestens 8 Wochen.
Kaiserschnittnarbe mit den richtigen Hautpflegeprodukten versorgen
Achte auf reizarme und parfümfreie Produkte, die für die Narbenpflege geeignet sind. Hier gibt es verschiedene Cremes und Gels, die du sowohl in der Apotheke als auch im Drogeriemarkt erhältst. Wenn du dir unsicher bist, lasse dich von deiner Hebamme beraten oder frag direkt in der Apotheke nach.
Zusätzlich kannst du auch Pflegeöle, die für die Hautpflege geeignet sind, verwenden. Besonders gut geeignet sind dafür z.B. Argan- oder Jojobaöl.
Tipp: Mische 1-2 Tröpfchen des Pflegeöls in die Narbencreme deiner Wahl und massiere es sanft in die Kaiserschnittnarbe (und auf die umliegende Haut) ein.
Silikonpflaster und spezielle Tapes für Kaiserschnittnarben
Zusätzlich kannst du auch Silikonnarbenpflaster verwenden, die die sensible Haut druckentlasten und gleichzeitig eine optimale Feuchtigkeit für die Narbenheilung nach dem Kaiserschnitt fördern. Diese Silikonpflaster sind meist waschbar und je nach Hersteller bis zu 30 Mal wiederverwandbar. Neben vorgeformten Silikonnarbenpflastern, gibt es auch Silikonpflastertapes, die du dir selbst zuschneiden kannst.
Achte hier stets auf die Herstellerhinweise, was die korrekte Anwendung betrifft.
Es muss keine Luft an die Wunde ran, damit sie besser heilt
Immer wieder hört man, dass Luft an die Kaiserschnittwunde sollte, damit sie besser heilt – Wundschwester Michelle Bleich widerspricht dieser weitverbreiteten Annahme jedoch, im Gespräch mit dem DRK-Alterncampus3 Denn wenn Luft an die Wunde kommt, dann können auch Mikroorganismen wie Bakterien an die Wunde gelangen, daher empfiehlt sie den Kaiserschnittverband nicht jeden Tag zu wechseln. Sprich mit deiner Hebamme oder deinem Arzt/deiner Ärztin, wenn du dir unsicher bist.
Unser Expertenteam ist für dich da!
Duschen nach dem Kaiserschnitt erst gegen Ende der 1. Woche
Nach etwa einer Woche darfst du dich in der Regel duschen. Bis dahin heißt es leider Katzenwäsche am Waschbecken oder im Krankenhausbett. Das hat einen guten Grund: Solange die Wunde noch offen ist, erhöht Wasserkontakt das Infektionsrisiko.
Sobald sich deine Kaiserschnittwunde oberflächlich genug geschlossen hat, gibt es meist grünes Licht fürs Duschen. Baden ist allerdings tabu! Am besten fragst du deine Hebamme oder deinen Arzt/deine Ärztin, wann du wieder unter die Dusche darfst.
Wenn es dann so weit ist, beachte diese Tipps:
- Verwende nur parfümfreie, ph-neutrale Waschlotionen, die deine empfindliche Narbe nicht reizen.
- Tupfe die Narbe komplett trocken – bitte nicht rubbeln oder reiben!
- Wechsle dein Handtuch wöchentlich, um Keime fernzuhalten.
Kaiserschnittnarbe bei Bedarf kühlen
Vor allem in den ersten Wochen nach der Operation, wirst du eine kühle Auflage als besonders angenehm empfinden. Achte aber auf folgende Punkte, wenn du deine Kaiserschnittnarbe kühlen möchtest:
- Wickel die Kühlauflage in ein sauberes Tuch.
- Lege die Kühlauflage nicht direkt auf die frische Wunde, sondern unterhalb oder oberhalb der Kaiserschnittwunde auf.
- Maximal 10-15 Minuten am Stück kühlen.
Ab Woche 6 kannst du zwischen Wärme und Kälte wechseln, um die Durchblutung anzuregen und in deine Routine der Kaiserschnittnarbe-Massage einbauen.
Ab der 4. Woche Kaiserschnittnarbe massieren
Sanfte Massagen fördern die Durchblutung der Haut und machen das Gewebe geschmeidiger, was wiederum die Heilung der Kaiserschnittnarbe fördert, und Verwachsungen vorbeugen kann. Massiere deine Narbe ab ca. der 4. Woche nach der OP. Falls du dir unsicher bist, wird dir dein Arzt/deine Ärztin bzw. Hebamme sagen könne, ab wann du bedenkenlos mit Massagen deiner Kaiserschnittnarbe beginnen kannst.
Gehe wie folgt vor:
- Hände waschen.
- Narbencreme deiner Wahl mit einem Pflegeöl deiner Wahl vermischen.
- Creme-Öl-Mischung auf die Kaiserschnittnarbe und um die Narbe herum auftragen.
- Massage wie im Bild beschrieben durchführen.
Wiederhole diese Massage 5-10 Minuten täglich.
Heilung der Kaiserschnittnarbe durch Ernährung fördern
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung unterstützen dich nicht nur in der Schwangerschaft, beim Stillen und im Wochenbett, sondern hilft auch bei der Wundheilung, wie Dr. Maike Kuhlmann (Leiterin des Bereichs Medical & Clinical Affairs bei Hansaplast) im Gespräch mit dem DRK-Elterncampus erläutert.4
Sprich mit deinem Arzt/deiner Ärztin darüber, ob zur ausgewogenen Ernährung, auch Nahrungsergänzungsmittel für dich sinnvoll sein könnten. So können z.B. diese Ergänzungen die Hautregeneration unterstützen:
- Liposomales Vitamin C zur Unterstützung der Kollagenbildung
- Kupfer kann die Kollagenbildung zusätzlich stimulieren
- Auch Magnesiumbisglycinat kann sich positiv auf den Hautzustand auswirken
- Zink für das Immunsystem
- Vitamin-B-Komplex zur Unterstützung der Heilung der Haut
- Omega-3 (z.B. Algenöl) für seine entzündungshemmenden Eigenschaften
Wichtig: Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für gesunde Mahlzeiten, sondern nur ein Zusatz. Wenn du auf der Suche nach leckeren und nährstoffreichen Rezepten für frischgebackene Mamas bist, wirst du hier fündig:
Was passiert bei einem Kaiserschnitt?
Bei einem klassischen Kaiserschnitt durchdringen die Chirurgen 7 Körperschichten, um dein Baby sicher zur Welt zu bringen:
- Haut
- Unterhautfettgewebe
- Äußere Faszie (Bindegewebsschicht)
- Gerade Bauchmuskulatur
- Innere Faszie
- Bauchfell
- Gebärmutterwand (Uterus)
Jede dieser Kaiserschnitt-Schichten heilt in ihrem eigenen Tempo. Während deine Haut bereits nach wenigen Wochen verheilt ist, benötigen die tieferen Schichten mehrere Monate für die vollständige Regeneration.
Kaischerschnittnarbe nach Misgav-Ladach vs. klassischer Kaiserschnitt
Die Misgav-Ladach-Methode, auch als „sanfter Kaiserschnitt“ bekannt, ist eine schonendere Operation im Vergleich zum klassischen Kaiserschnitt. Hierbei werden nicht alle 7 Körperschichten mit einem Skalpell durchtrennt, sondern nur die oberen Hautschichten geschnitten. Tiefere Schichten öffnet der Chirurg/die Chirurgin vorsichtig mit den Fingern und hebt so das Baby aus der Gebärmutter. Vorteile der Misgav-Ladach-Methode:
- Verkürzt die OP-Dauer
- Reduziert den Blutverlust
- Vermindert postoperative Schmerzen
- Bessere Wundheilung
Das Schönste: Direkt nach der Geburt kannst du dein Baby meist sofort auf die Brust legen und mit dem Bonding beginnen. Nach ein paar Stunden kannst du in der Regel schon wieder aufstehen und normal essen und trinken.2
Das Krankenhaut entscheidet individuell, welche Methode für dich am besten geeignet ist – eine Kaiserschnittnarbe bleibt natürlich nach beiden Eingriffen.
Wie groß ist eine Kaiserschnittnarbe?
Eine Kaiserschnittnarbe misst durchschnittlich:
| Größe Kaiserschnittnarbe | Maße Kaiserschnittnarbe |
| Länge | 12-15 cm |
| Breite (frische Narbe) | 2-3 mm |
| Breite (verheilte Narbe) | 1-2 mm |
| Position | 2-3 cm über Schambein |
Die tatsächliche Größe deiner Kaiserschnittnarbe hängt von individueller Heilung und deiner Narbenpflege ab. Nach vollständiger Verheilung ist die Narbe oft nur noch als feine Linie erkennbar und verschwindet meist unter der Bikinilinie.
Verlauf der Heilung nach Sectio
Der Heilungsprozess nach einem Kaiserschnitt verläuft, wie nach jedem anderen operativen Eingriff auch, sehr individuell. Wenn du also länger brauchst, um wieder vollständig auf die Beine zu kommen und dich an die Kaiserschnittnarbe zu gewöhnen, ist das vollkommen in Ordnung! Dein Körper leistet Erstaunliches, gib dir also die Zeit, die du brauchst.
Tag 1-2: Die frische Kaiserschnitt-Wunde nach der OP
In den ersten 48 Stunden nach der Operation ist die Kaiserschnittwunde frisch und wird durch einen sterilen Verband geschützt. Der erste Verbandswechsel erfolgt meist nach 24 Stunden durch das Pflegepersonal im Krankenhaus. Typische Merkmale dieser Phase:
- Leichte Blutungen aus den Wundrändern
- Schwellungen und Rötungen
- Spannungsgefühl im Bauchbereich
- Bewegungseinschränkungen
Dein Körper beginnt sofort mit der Heilung, indem sich die Wundränder durch Blutgerinnung verkleben.
Übrigens: Ab dem Moment der Geburt befindest du dich im Wochenbett. Alles Wichtige zum Wochenfluss nach einem Kaiserschnitt haben wir in unserem Magazinartikel zusammengefasst:
Tag 3-7: Kritische erste Woche der Narbenheilung
In dieser Phase bildet sich das wichtige Granulationsgewebe. Du spürst vermutlich noch Schmerzen vom Kaiserschnitt, die jedoch täglich weniger werden sollten. Die Sectio-Narbe durchläuft dabei sichtbare Veränderungen:
- Tag 3-4: Wundränder verkleben sich
- Tag 5-6: Rötung beginnt langsam abzunehmen
- Tag 7: Oberflächliche Heilung abgeschlossen
Leichte Schwellungen und Verfärbungen sind aber noch ganz normal. Beachte aber: Die erste Woche nach dem Kaiserschnitt (wie auch die zweite Woche) sind „kritisch“, weil in dieser Zeit ein besonderes Risiko für eine entzündete Kaiserschnittnarbe besteht. Bei zunehmenden, pochenden Schmerzen, Eiter oder gar Fieber, solltest du unbedingt einen Arzt/einer Ärztin aufsuchen.
Je nach Zustand, bist du jetzt schon wieder zuhause oder noch im Krankenhaus. Die genaue Aufenthaltsdauer im Krankenhaus nach einem Kaiserschnitt ist also sehr individuell.
Tag 8-90: Die Regenerationsphase im Wochenbett
Die nächsten drei Monate sind entscheidend für die Heilung der OP-Narbe. Deine rote Kaiserschnittnarbe wandelt sich nun langsam in helles Narbengewebe um. Du bemerkst:
- Abnehmende Berührungsempfindlichkeit
- Deine Kaiserschnittnarbe juckt – dies ist aber ein Zeichen der Heilung!
- Taubheitsgefühle im Narbenbereich
- Zunehmende Beweglichkeit
Diese Phase erfordert Geduld, denn dein Körper arbeitet auf Hochtouren für die Rückbildung deiner Gebärmutter. Sprich mit deiner Hebamme oder deinem Arzt/deiner Ärztin, ab wann du sicher mit Rückbildungsgymnastik beginnen kannst.
Übrigens: Es kann passieren, dass du in dieser Zeit von Nachwehen geplagt wirst, die auch nach einem Kaiserschnitt entstehen können. Alles Wichtige zum Thema Nachwehen nach Kaiserschnitt und was Abhilfe verschafft, erfährst du hier:
Nach 3 Monaten: Kaiserschnittnarbe geht in die Langzeitheilung
Ab dem vierten Monat ist deine Kaiserschnittnarbe äußerlich meist gut verheilt. Die innere Heilung läuft jedoch weiter. Typische Entwicklungen sind:
- Narbe wird blasser und flacher
- Gefühlsstörungen nehmen ab
- Volle Belastbarkeit kehrt langsam zurück
- Sportliche, angemessene Aktivitäten wieder möglich
Nach einem 1 Jahr hat deine Kaiserschnittnarbe ihre endgültige Form erreicht und ist jetzt meist nur noch rosa bzw. ein hellerer Ton deiner Hautfarbe. Nach 2 Jahren ist die Kaiserschnittnarbe vollständig ausgereift.
Normale Schmerzen oder Entzündungsschmerz?
Nicht jede Kaiserschnittnarbe heilt problemlos. Das rechtzeitige Erkennen von Warnsignalen ist also entscheidend für den Heilungsverlauf, denn die meisten Komplikationen, wie z.B. eine entzündete Kaiserschnittnarbe, lassen sich gut behandeln, wenn sie früh erkannt werden.
Bedenke, dass das individuelle Schmerzempfinden unterschiedlich ausfällt, es gibt aber grobe Richtwerte:
| Zeitraum der Schmerzen nach Kaiserschnitt | Durchschnittliches Schmerzlevel |
| Woche 1-2 | Stark, Medikamente nötig |
| Woche 3-4 | Mittlerer Schmerz, manchmal Medikamente nötig |
| Monat 2-3 | Deutliche Besserung, mit nur leichten Schmerzen. Medikamente nicht mehr nötig |
| Nach 3 Monaten | Meist keine täglichen Schmerzen mehr. Wetterfühligkeit, individuelle Aspekte usw. können auftreten |
Als Faustegel kannst du dir merken: Die Schmerzen sollten von Woche zu Woche immer weniger werden! Wenn deine Schmerzen sich aber nicht besseren oder sogar schlimmer werden, solltest du deine Arztpraxis aufsuchen.
Beachte auch: Schmerzt deine Kaiserschnittnarbe oder sind es „nur“ die Nachwehen nach dem Kaiserschnitt? Nachwehen sind den Schmerzen, die du vor oder während der Periode hast, sehr ähnlich. Schmerzen, die aufgrund des chirurgischen Eingriffs auftreten, sind oft sehr scharf, stechend und/oder pochend. Wenn du dir unsicher bist, sprich bitte mit deiner Hebamme oder deinem Arzt/deiner Ärztin.
Kaiserschnittnarbe nässt gelblich – normales Wundsekret oder Infektion?</h3>
Keine Panik, wenn deine Kaiserschnittnarbe ein bisschen nässt! Das kann völlig normal sein. Um einschätzen zu können, was bei dir los ist, schau dir am besten Farbe und Menge des Wundsekrets genauer an.
Klares bis leicht gelbliches Sekret? Das ist meist nur Lymphflüssigkeit und gehört ganz normal zum Heilungsprozess dazu. Hier eine kleine Übersicht für dich:
| Sekretfarbe | Mögliche Ursache | Handlungsbedarf |
| Klar-gelblich | Lymphflüssigkeit/Wundsekret | Kein Handlungsbedarf, da Teil der Heilung. Aber beobachten. |
| Gelblich-trüb | Mögliche, beginnende Infektion | Wenn keine Besserung eintritt oder weitere Symptome erkennbar sind, Arzt/Ärztin konsultieren. |
| Gelb bis grün | Eitrige Infektion möglich | Sofort in die Arztpraxis. |
Auch wenn das Sekret eher gelblich ist, musst du dir erstmal keine Sorgen machen, solange die Schmerzen nachlassen, Rötungen und Schwellungen zurückgehen und kein unangenehmer Geruch auftritt. Das sind alles gute Zeichen!
Achtung bei diesen Warnsignalen: Deutlich gelbes bis grünliches Sekret, vor allem in Kombination mit stärkeren Schmerzen, zunehmender Rötung, Schwellung oder Fieber, sind ein klares Zeichen schnellstmöglich deinen Arzt/deine Ärztin aufzusuchen. Lieber einmal zu viel nachfragen als einmal zu wenig!
Eine entzündete Kaiserschnittnarbe erkennen
Eine entzündete Kaiserschnittnarbe zeigt deutliche Warnsignale:
- Zunehmende Rötung und Schwellung
- Pochende Schmerzen
- Kaiserschnittnarbe und Haut drumherum fühlt sich heißt an
- Eitriger Ausfluss
- Übler Geruch
Bei diesen Anzeichen solltest du schnellsten eine Arztpraxis aufsuchen – vor allem wenn Fieber über 38°C auftritt!
Verwachsungen nach Kaiserschnitt keine Seltenheit
Verwachsungen nach einem Kaiserschnitt betreffen sehr viele Frauen. Diese Verklebungen zwischen Geweben entstehen als natürliche Reaktion deines Körpers auf die Operation. Während manche Frauen nichts davon spüren, können andere deutliche Beschwerden entwickeln. Das Wichtigste vorweg: Verwachsungen sind keine Seltenheit und es gibt gute Behandlungsmöglichkeiten. Lass uns gemeinsam schauen, woran du sie erkennst und was dir helfen kann.
So erkennst du Verwachsungen an der Kaiserschnittnarbe
Verwachsungen zeigen sich oft erst Wochen oder Monate nach dem Kaiserschnitt. Typische Anzeichen sind:
- Ziehende Schmerzen bei bestimmten Bewegungen
- Gefühl der Spannung im Bauchbereich
- Bewegungseinschränkungen beim Drehen oder Strecken Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Verstopfung
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Zyklusabhängige Beschwerden
Diese Symptome entstehen, weil das Narbengewebe mit umliegenden Organen oder Gewebeschichten „verklebt“. Besonders häufig sind Verbindungen zwischen Gebärmutter, Blase, Darm oder Bauchdecke.
Wie behandelt man Verwachsungen bei Kaiserschnittnarben?
Es gibt verschiedene Wege Verwachsungen zu lösen. Zum einem gibt es die konservativen Behandlungen, die meist die erste Wahl sind:
- Physiotherapie
- Osteopathie
- Narbenmassage (die du präventiv ab Woche 4 machen solltest)
- Faszientraining
- Wärmeanwendungen (in Kombination mit der Narbenmassage)
Bei besonders starken Beschwerden wird eine laparoskopische Adhäsiolyse in Betracht gezogen. Dies ist eine minimalinvasive OP, die meist ambulant möglich durchgeführt werden kann. Der Nachteil hier: Es können trotzdem noch neue Verwachsungen entstehen.
Wie du Verwachsungen vorbeugen kannst
Auch wenn du Verwachsungen nicht komplett verhindern kannst, reduzierst du mit diesen Maßnahmen das Risiko:
- Trotz Ruhe, angemessene Bewegung nach dem Kaiserschnitt. Am besten in Absprache mit Hebamme oder Arzt/Ärztin
- Regelmäßige Narbenmassage ab Woche 4
- Sanfte Dehnübungen ab Woche 8
- Ausreichend trinken für geschmeidiges Gewebe
- Entzündungshemmende Ernährung mit Omega-3-Fettsäuren
Wichtig: Beginne jede Behandlung erst nach Rücksprache mit deiner Hebamme oder deinem Arzt/deiner Ärztin. Jeder Heilungsverlauf ist individuell!
Fazit: Deine Kaiserschnittnarbe ist Teil deiner Geschichte
Die Pflege deiner Kaiserschnittnarbe ist so viel mehr als nur Nachsorge. Sie ist deine Chance, deinen veränderten Körper anzunehmen und deine Geburtsgeschichte zu ehren – egal, ob der Kaiserschnitt geplant war oder nicht. Die Narbe erzählt die Geschichte, wie dein Kind zur Welt kam und das macht sie zu etwas ganz Besonderem.
Ja, anfangs kann es sich komisch anfühlen, die Narbe zu berühren. Vielleicht ist sie taub, kribbelt oder fühlt sich fremd an. Das ist völlig okay! Mit der richtigen Pflege unterstützt du die körperliche Heilung und tust durch Selbstfürsorge auch deiner Seele was Gutes.
Häufige Fragen zur Kaiserschnittnarbe
Wie lange braucht eine Kaiserschnittnarbe zum Verheilen?
Die oberflächliche Wundheilung dauert etwa 10-14 Tage, dann sind die Fäden meist schon draußen. Bis deine Narbe richtig stabil ist, vergehen aber etwa 6-8 Wochen. Die komplette Reifung mit Verblassen der Narbe kann bis zu einem Jahr dauern.
Wie sieht die Narbe nach einem Kaiserschnitt aus?
Eine Kaiserschnittnarbe ist etwa 10-15 cm lang und verläuft quer oberhalb des Schambeins. Anfangs ist sie rötlich und leicht erhaben. Mit der Zeit wird sie heller und flacher. Bei den meisten Frauen verschwindet sie später dezent unter der Bikinilinie.
Wie pflege ich eine frische Kaiserschnittnarbe?
In den ersten Tagen übernimmt das Krankenhauspersonal die Pflege. Zuhause sollte die Narbe sauber und trocken gehalten. Nach dem Duschen vorsichtig abtupfen, regelmäßig Luft ranlassen und lockere Kleidung tragen. Ab etwa Woche 4 kann mit sanfter Narbenpflege begonnen werden.
Welche Creme auf Kaiserschnittnarbe?
Ab der 4. Woche nach dem Kaiserschnitt dürfen Narbencremes verwendet werden, sofern die Wunde sich komplett verschlossen hat. Am besten von der Hebamme oder in der Apotheke beraten lassen, welche Narbencreme die geeignete ist. Zusätzlich darauf achten, dass die Creme parfüm- und reizfrei ist.
Wie lange tut eine Kaiserschnittnarbe weh?
Die ersten 2-3 Wochen sind meist die unangenehmsten, danach wird es aber deutlich besser. Nach etwa 2 Monaten sollte nur noch ein leichtes Ziehen zu spüren sein. Manche Frauen haben noch monatelang ein Taubheitsgefühl oder gelegentliches Kribbeln. Das ist normal, weil sich die Nerven erst regenerieren müssen.