Inhalt
- Alltag im 4. Monat
- Ein beispielhafter Tagesablauf
- Babyschlaf
- Wachphasen
- Ernährung
- Entwicklung
- Unruhige Phasen meistern
- Ausblick
- Kurz und kompakt
- BEBA Family Expertenteam
Alltag im 4. Monat
Veränderungen und neue Herausforderungen
Der 4. Monat bringt viele Veränderungen mit sich. Gerade hast du einen Rhythmus gefunden und plötzlich werden die Nächte wieder unruhiger. Dieser Entwicklungsschub ist typisch, denn dein Baby lernt jetzt rasend schnell. Hebamme Franziska von Moers gibt wertvolle Insights zur Entwicklung und Orientierung für einen sanften Tagesablauf.
Wieso ist der 4. Monat für Babys eine Phase voller Umbrüche?
Im 4. Monat wird die willkürliche Entwicklung immer weiter vorangetrieben. Dein Baby ist jetzt besonders neugierig, nimmt interessante Gegenstände genau unter die Lupe und ist dadurch manchmal schneller unruhig. Neu gewonnene Synapsenverbindungen lassen das Gehirn deines Babys auf Hochtouren arbeiten – das wirkt sich auf Schlaf und Verhalten aus.
"Die 4-Monats-Phase ist kein Rückschritt, sondern ein großer Entwicklungsschritt – auch wenn es sich manchmal wie ein Rückfall anfühlt." - Franziska von Moers, Hebamme
Kurz gesagt: Dein Baby entwickelt sich sprunghaft – das kann anstrengend sein, ist aber normal.
Ein beispielhafter Tagesablauf
Ein beispielhafter Tagesablauf für dein 4 Monate altes Baby
Im 4. Monat sind die Wachphasen mit meist 90 bis 120 Minuten länger als in den Vormonaten. Viele Babys machen 3 bis 4 Nickerchen am Tag. Franziska von Moers gibt dir ein Beispiel für einen Tagesablauf, der Struktur gibt, aber genug Raum für individuelle Bedürfnisse lässt.
Wie sieht der Tagesrhythmus eines 4 Monate alten Babys aus?
- Morgens (6:00-8:00 Uhr): Ihr startet mit einer 1. Milchmahlzeit, Kuscheln, Pflegeeinheit sowie einer kurzen Spielzeit (zum Beispiel Tummy Time). Danach folgt meist ein Nickerchen (30–60 Minuten).
- Vormittags (9:00-12:00 Uhr): Es gibt die 2. Milchmahlzeit, einen Spaziergang oder die Krabbeldecke, dann wird geschlafen (45–90 Minuten).
- Mittags (12:00-14:00 Uhr): Es gibt die 3. Milchmahlzeit, eine aktive Wachphase mit Singen und Greifspielzeug, eventuell folgt ein Mittagsschlaf (30–60 Minuten).
- Nachmittags (14:00-17:00): Die 4. Milchmahlzeit wird eingefordert, es ist auch Zeit für Interaktion mit Eltern oder Geschwistern, gegebenenfalls braucht es danach ein kurzes Nickerchen (20–30 Minuten).
- Früher Abend (17:00-19:00): Viele Babys sind jetzt quengelig. Nähe, Tragen oder Clusterfeeding helfen beim Herunterkommen.
- Abends (19:00-20:00 Uhr): Finde ein Abendritual, das zu dir und deinem Baby passt. Binde das Baden oder Waschen ein oder nimm dir die Zeit zum ruhigen Spielen oder Vorlesen. Es folgt die Abendmahlzeit und das Zubettbringen. Viele Babys schlafen zwischen 19:00 und 20:00 Uhr ein.
- Nachts (20:00-6:00): 1–3 nächtliche Still- oder Flaschenmahlzeiten sind normal.
Mit der Zeit entsteht daraus ein neuer Tagesablauf mit Baby, der deiner Familie Struktur und Sicherheit gibt. Lade dir den beispielhaften Tagesplan für ein 4 Monate altes Baby kostenlos herunter.
Beispielhafter Tagesablauf zum Download – kostenlos als Orientierung für deinen Alltag
"In den ersten Monaten mit einem Baby können sich die Tage manchmal endlos anfühlen – voller Stillen, Wickeln, Tragen und Schlafmangel. Doch gleichzeitig vergeht die Zeit rückblickend unglaublich schnell. Vergiss dabei aber nicht, den Moment zu schätzen, auch wenn er anstrengend ist – denn diese besondere Zeit geht schneller vorbei als man denkt." - Franziska von Moers, Hebamme
Babyschlaf
Babys Schlaf im 4. Monat: Die 4-Monats-Schlafregression verstehen
Im 4. Monat verändert sich die Schlafarchitektur. Aus dem bisher gleichförmigen Schlaf werden klarere Zyklen mit Leicht- und Tiefschlaf. Das kann zu mehr Aufwachen führen – ist aber ein normaler Entwicklungsschritt.
Wie kommen Eltern durch die 4-Monats-Schlafregression?
Bleibe ruhig und halte Routinen aufrecht: feste Schlafzeiten, sanfte Einschlafrituale, white noise oder leises Summen geben Sicherheit und beruhigen. Teamwork mit deinem Partner oder deiner Familie entlastet dich zusätzlich.
"Mein Tipp: Dein Baby braucht keine absolute Ruhe, um schlafen zu können. Lass gerne normale Alltagsgeräusche zu." - Franziska von Moers, Hebamme
Solltest du dir trotzdem unsicher sein, ob alles normal verläuft, wende dich an deine Hebamme oder deinen Kinderarzt oder deine Kinderärztin.
Noch mehr Tipps zur Entwicklung findest du auch in unserem Baby-Entwicklungskalender.
Welche Rituale können Eltern bei der 4-Monats-Schlafregression besonders unterstützen?
Liebevoll gestaltete Abendrituale geben deinem Baby Struktur, Sicherheit und helfen beim Herunterfahren nach einem aufregenden Tag. Durch diese wiederkehrenden Abläufe weiß dein Baby genau, was als Nächstes passiert – das erleichtert das Einschlafen. Ein möglicher Ablauf könnte so aussehen:
- Ruhiger Übergang: Licht dimmen, Bildschirmzeiten vermeiden, Umgebung beruhigen.
- Pflege & Nähe: Windel wechseln, sanft massieren oder kuscheln.
- Einschlafritual: Stillen oder Fläschchen, leise Musik, Summen oder Vorlesen.
- Schlafumgebung vorbereiten:
- Lege dein Baby auf den Rücken zum Schlafen.
- Verwende einen Schlafsack statt Decke.
- Verzichte auf Kuscheltiere, Nestchen oder Kissen im Bettchen.
- Raumtemperatur: 16–18 °C sind ideal.
Wichtig: Da viele Babys sich im 4. Monat erstmals drehen, ist ein freier Schlafplatz ohne lose Decken oder Kissen entscheidend für die Sicherheit.
Wachphasen
Was tun mit einem 4 Monate alten Baby in den Wachphasen?
Mit den längeren Wachphasen wächst auch der Bewegungsdrang deines Babys. Jetzt ist die Zeit für spielerische Förderung, Sinnesanregung und Bindung. Die Hand-Mund-Koordination wird immer feiner, gleichzeitig kann das beginnende Zahnen neue Impulse bringen. Du kannst dein Kind in dieser Phase spielerisch fördern und gleichzeitig die Sinne anregen.
Hebamme Franziska von Moers gibt konkrete Tipps für Beschäftigungsideen:
- Beißringe, Holzspielzeug und Stoffbälle fördern Hand-Mund-Koordination.
- Knistertücher & kontrastreiche Bücher wecken Neugier.
- Bauchlage stärkt Muskeln, kurze Einheiten mehrmals täglich.
- Kommunikative Spiele wie Kuckuck oder Fingerspiele stärken Bindung.
- Spaziergänge fördern Sinneseindrücke und Entspannung.
Möchtest du mehr Tipps zu Themen rund ums Baby?
Ernährung
Stillen und Fläschchen im 4. Monat: Hunger, Nähe und Neugier
Milch bleibt die Hauptnahrungsquelle. Doch Babys lassen sich jetzt schneller ablenken. Eine ruhige Umgebung erleichtert das Trinken. Clusterfeeding am Abend ist häufig und kein Grund zur Sorge.
Wann ist mein Baby bereit für Beikost?
Kurzantwort: In der Regel empfiehlt man, nicht vor dem 5.–6. Monat mit Beikost zu starten; die WHO rät zu 6 Monaten ausschließlicher Milchernährung, nationale Fachgesellschaften sehen einen flexiblen Zeitraum (circa 4–6 Monate beziehungsweise 5–7 Monate) je nach Reifezeichen.
Das heißt konkret:
- Vor dem 5. Monat ist feste Nahrung (Brei oder Fingerfood) meist nicht empfehlenswert, weil das Verdauungssystem und die Schluck-/Kaukoordination oft noch nicht ausreichend ausgereift sind.
- Fingerfood ist erst sinnvoll, wenn dein Baby bereits sicher greifen und zum Mund führen kann und Sitzstabilität vorhanden ist- meistens später als 4 Monate.
- Wenn du dennoch früh starten willst, weil dein Kind starke Neugiersignale sendet: Halte vorab immer Rücksprache mit deinem Kinderarzt oder deiner Kinderärztin sowie Hebamme
Praktische Sicherheits- und Vorgehenshinweise:
- Starte langsam: Beginne mit wenigen Teelöffeln und beobachte Reaktion sowie Sättigung.
- Achte auf Textur und Konsistenz: Sehr fein pürierte Breie → dann stückiger werden; Fingerfood nur weiche, gut zerdrückbare Stücke (z. B. reife Banane, weiche Avocado) später.
- Achte auf Allergien: Bei Familienanamnese oder Unsicherheit pädiatrische Beratung suchen; aktuelle Empfehlungen sprechen dafür, allergene Lebensmittel im altersgerechten Rahmen einzuführen, nicht unnötig zu meiden.
- Beikost ersetzt die Milchnahrung nicht: Milch (Stillen/Flasche) bleibt im ersten Lebensjahr weiterhin Hauptnahrungsquelle.
"Wenn dein Baby mal schlechter isst, heißt das nicht, dass es gleich verhungert. Auch wir als Erwachsene haben manchmal solche Tage. Bleib‘ cool und morgen geht es weiter!" - Franziska von Moers, Hebamme
Was sind typische Beikost-Reifezeichen bei Babys?
Diese Signale deuten darauf hin, dass dein Baby bereit sein könnte, feste Nahrung auszuprobieren. Mehrere Reifezeichen sollten zusammenkommen, nicht nur eins allein.
- Stabiles Sitzen mit Unterstützung: Dein Baby kann den Oberkörper und Kopf kontrollieren; sitzt stabil im Hochstuhl mit guter Kopfkontrolle.
- Gezieltes Greifen und Mund-Führung: Dein Kind kann Dinge gezielt greifen und zum Mund führen – eine grundlegende Fähigkeit für die Aufnahme fester Nahrung.
- Abnehmender Zungenstoßreflex: Die Zunge schiebt feste Nahrung nicht mehr automatisch aus dem Mund, stattdessen kann Nahrung nun gehalten und geschluckt werden.
- Interesse an Familienkost: Dein Baby zeigt Neugier auf Essen. Es versucht möglicherweise, danach zu greifen.
- Kaubewegungen: Dein Kind ahmt das Kauen nach, bewegt den Mund oder öffnet ihn, wenn ein Löffel näherkommt.
Kurz gesagt: Wenn mehrere dieser Reifezeichen sichtbar sind und dein Baby gesundheitlich unauffällig ist, kannst du in Absprache mit deiner Hebamme und deinem Kinderarzt oder deiner Kinderärztin schrittweise mit altersgerechten, weichen Lebensmitteln anfangen. Falls du unsicher bist: Halte Rücksprache.
Entwicklung
Entwicklung im 4. Monat: Meilensteine & spielerische Förderung
Im 4. Monat macht dein Baby große Fortschritte.
- Motorik: Dein Baby stützt sich in Bauchlage ab, fängt an, sich zu rollen und entwickelt eine sichere Kopfkontrolle.
- Sensorik/Kognition: Dein Nachwuchs fängt an, gezielt zu greifen, verfolgt Bewegungen und beginnt, Ursache-Wirkungen zu begreifen.
- Sozial/Emotional: Babys zeigen Freude und Frust deutlicher, lachen laut lachen, beginnen aber auch, stärker zu fremdeln, da es Gesichter über größere Distanz wiedererkennt
- Sprache: Die Zeit des Lallens, Brabbelns und der Mundbeobachtung beginnt.
Wie können Eltern ihr 4 Monate altes Baby ohne Druck fördern?
Eltern fördern ihr Baby am besten durch Nähe, Sprache und gemeinsames Erleben – ohne Druck oder starre Pläne. In diesem Alter geht es nicht um gezielte Übungen, sondern um spielerische Anregung im Alltag. Ruhepausen sind dabei ebenso wichtig wie Reize. Konkret heißt das:
- Biete deinem Baby interessante, sichere Alltagsgegenstände an wie etwa Holzlöffel, Stofftaschentücher oder Beißringe.
- Achte auf Sicherheit: Lege dein Baby niemals unbeaufsichtigt auf erhöhten Flächen ab.
- Plane Pausen ein: Auch wenn dein Baby aktiver wird, braucht es regelmäßige Ruhephasen zur Reizverarbeitung.
- Kommuniziere aktiv: Beziehe dein Baby ins Gespräch ein, ahme seine Laute nach, nutze Fingerspiele oder einfache Reime.
- Schaffe Nähe: Körperkontakt, Blickkontakt und gemeinsames Lachen fördern Vertrauen und soziale Entwicklung.
"Liebevolle Zuwendung, echtes Interesse und gemeinsame Momente sind die beste Förderung – ganz ohne Druck." - Franziska Moers, Hebamme
Unruhige Phasen meistern
Unruhige Phasen meistern – ruhig bleiben in herausfordernden Momenten
Diese Zeit ist fordernd und das ist normal. Ein Kind beim Wachsen und in der Entwicklung zu begleiten, ist ein Mammutprojekt, das gerne mehrere Helfer beinhalten darf. Der Frust kann sich besser lösen, wenn du jemanden hast, der dich begleitet oder dir zuhört und vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Noch mehr Tipps gibt Hebamme Franziska von Moers.
Welche konkreten Notfall-Tipps gibt es, wenn sich mein 4 Monate altes Baby einfach nicht beruhigen will?
Im Notfall kannst du dein Kind immer an einen sicheren Ort legen, zum Beispiel in sein Bettchen, wo es nicht herausfallen kann. Stelle dir einen Wecker auf etwa 3 Minuten, um dir bewusst eine kurze Auszeit zu nehmen. Nutze diese Zeit, um kurz in dein Badezimmer zu gehen und dir kaltes Wasser ins Gesicht zu laufen zu lassen. Lass auch kaltes Wasser über deine Handgelenke fließen und atme dabei tief durch die Nase ein und lang durch den Mund wieder aus.
"Es kann hilfreich sein, ein persönliches Mantra für solche Momente zu haben, zum Beispiel: Der Weg ist steinig, aber ich werde ihn gehen – in Ruhe und mit Kraft." - Franziska von Moers, Hebamme
Nach diesen 3 Minuten kehrst du zu deinem Baby zurück. In dieser kurzen Auszeit kannst du selbst wieder zur Ruhe kommen, während dein Kind sicher liegt. So sorgst du dafür, dass sowohl du als auch dein Baby in diesen Momenten geschützt und ruhig bleiben.
Viele Eltern erleben in dieser Phase auch ein Wechselbad der Gefühle – und das ist völlig normal. Kleine Aktivitäten für Mütter helfen, neue Kraft zu schöpfen. Auch der Austausch in Foren wie Urbia kann sehr entlastend sein
Ausblick
Ausblick: Wie erwartet dich im 5. Monat?
Im nächsten Monat wird dein Baby mobiler und stabiler im Kopf- und Rumpfbereich. Es entdeckt neue Ebenen durch den Armstütz. Jeder Fortschritt eröffnet neue Möglichkeiten für Spiel, Interaktion und Entwicklung – eine aufregende Zeit voller kleiner, bedeutender Meilensteine.
Vergiss dabei bitte nicht: Niemand ist perfekt. Dieser kleine Mensch mag manche Pläne über den Haufen werfen, doch gleichzeitig ist es eine intensive, emotionale Reise, die das Leben von euch beiden nachhaltig prägt.
"Mein Tipp für diese Zeit: Bleibe entspannt. Alles ist nur eine Phase und geht auch wieder vorbei." - Franziska von Moers, Hebamme
Kurz und kompakt
Der 4. Monat mit Baby im Überblick
Im 4. Lebensmonat entwickelt sich dein Baby rasant: motorisch, kognitiv und emotional. Die Tage werden aktiver, die Wachphasen länger und die Nächte manchmal unruhiger. Ein liebevoller Tagesrhythmus mit klaren Routinen, genügend Schlaf und spielerischer Förderung hilft, Sicherheit und Vertrauen zu gewinnen. Milch bleibt weiterhin die Hauptnahrung, Beikost sollte erst bei erkennbaren Reifezeichen und in Absprache mit Fachpersonen eingeführt werden. Wichtig sind Ruhe, Nähe und Flexibilität – jedes Baby hat sein eigenes Tempo.
Kurz gesagt: Bleibe gelassen, beobachte dein Kind und vertraue auf dein Gefühl. Die Balance aus Struktur und Intuition ist der Schlüssel zu einem entspannten Alltag.
BEBA Family Expertenteam
Fragen an das BEBA Family Expertenteam?
Hast du noch Fragen? Dann kontaktiere uns – unser BEBA Family Expertenteam hilft dir mit fundierten Antworten rund um Stillen, Ernährung und Babyentwicklung.
Unser BEBA Family Expertenteam